Klagenfurt - Der Kärntner SPÖ-Vorsitzende LHStv. Peter Ambrozy zeigte sich am Dienstag nach der Beschlussfassung über das "Kärntner Kindergeld" "entsetzt darüber", was aus den Wahlversprechungen von LH Jörg Haider geworden sei. Während dieser mit Hilfe eines Schecks allen Kärntner Müttern versprochen habe, für jedes Kind bis zum 6. Lebensjahr monatlich 5.700 S zu bekommen, sei die jetzt vollzogene Kindergeldregelung "ein müder Abklatsch der Versprechungen eines grossmundigen Politikers". Deshalb habe die SPÖ auch in am Dienstag stattgefundenen Regierungssitzung einen Zusatzantrag eingebracht, "um rund 5.000 von Haider vernachlässigten Kärntner Müttern zu helfen", sagte Ambrozy. Kindergeld für alle Der von der SPÖ eingebrachte Antrag sah vor, dass auch die Bezieherinnen von Karenz- und Wochengeld sowie von Sondernotstandsbeihilfe und Wochengeldersatz in den Genuss des Kindergeldes kommen müssten. Weiters verlangt die Kärntner SPÖ, dass das Kindergeld nicht nur für ein Kind, sondern für alle ausbezahlt werden müsse. Ein weiterer wesentlicher Punkt der SPÖ-Forderung ist es, dass die Familienförderung bis zum 14. Lebensjahr der Kinder ausgedehnt werden sollte. Ambrozy im Gespräch mit der APA: "Die FPÖ hat mit Unterstützung der ÖVP mit dem jetzt verabschiedeten Gesetz den Kärntner Müttern rund 1,2 Mrd. S pro Jahr vorenthalten." Die Zustimmung seiner Partei zum FP/VP-Modell begründete Ambrozy mit dem Umstand, dass die Forderung nach einer Erhöhung der Sozialleistungen für Familien stets ein grundlegendes Anliegen der Sozialdemokraten gewesen sei. Allerdings habe sich herausgestellt, dass Haider "nur einen großen Wahlkampfgag" gestartet habe und es ihm in Wirklichkeit nicht um die wirklich Bedürftigen gehe. Besonders die Bezieherinnen der Sondernotstandsbeihilfe würden nicht in den Genuss einer erhöhten Hilfe kommen. "Auf diesem Thema werden wir drauf bleiben", versicherte Ambrozy, der diesbezüglich heftige Diskussionen im Kärntner Landtag ankündigte. (APA)