Wien - Michael Sika, bis zum Jahreswechsel Generaldirektor für die öffentliche Sicherheit, verwehrt sich dagegen, in den Skandal um illegal abgefragte Polizeidaten hineingezogen zu werden. "Weder habe ich illegal Daten abgefragt und weitergegeben noch geheime Daten und dergleichen." Richtig sei allerdings, dass Sika "reichlich Kontakte zu Journalisten und Politikern aller Parteien" gehabt habe. Sika: "Das gehört nun einmal zum Job eines Generaldirektors im Innenministerium." Sika führt an, dass er zu allen Sicherheitssprechern und zu hochrangigen Politikern Kontakt gehalten habe. Alles auf Wunsch des jeweiligen Ministers, betont Sika. So seien "selbstverständlich auch Informationen an die FPÖ gekommen". Etwa in Zusammenhang mit den besonderen Ermittlungsmethoden oder in anderen Themenbereichen, "in denen die Blauen den Vorstellungen des Innenministeriums näher standen als der linke Flügel der SPÖ". Daher sei Sika von FPÖ-Abgeordneten immer wieder zitiert worden, "durchaus gegen meinen Willen", wie er sagt. Dies passiere nun auch mit seinem Buch "Mein Protokoll". Sika: "Zumeist leider falsch zitiert, weil sich Politiker letztlich immer alles drehen, wie sie’s brauchen." Sika bestreitet heftig, dass Informationen von ihm über einen ORF-Journalisten direkt zum damaligen FPÖ-Klubobmann Ewald Stadler gelangt seien. "Der von Ihnen apostrophierte ORF-Journalist ist bei mir nie 'ein und aus gegangen'. Er hat mich fallweise besucht, wie viele andere Journalisten auch. Wie weit dessen Kontakte zu Stadler gingen, kann Sika nicht beurteilen. "Jedenfalls war er in erster Linie Mitarbeiter eines einst mächtigen SP-Politikers." (völ, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 16. 11. 2000)