Tokio - Ungeachtet scharfer internationaler Proteste ist am Freitag erneut eine japanische Walfangflotte in die Antarktis ausgelaufen. Nach Angaben des Fischereiministeriums sollen etwa 400 Minke-Wale "zu Forschungszwecken" getötet werden. Unter anderem sollen Daten zum Alter und den Aufenthaltsgewohnheiten der Tiere gesammelt werden. Die Flotte besteht aus drei Fangschiffen, einem Walerkundungsboot sowie dem Forschungsmutterschiff Nisshin Maru. Die Flotte wird im April kommenden Jahres in Japan zurück erwartet. Japan fängt trotz des bestehenden Walfangmoratoriums jährlich zahlreiche Wale für sein so genanntes Forschungsprogramm. Das von japanischen Feinschmeckern als Delikatesse begehrte Fleisch der Meeressäuger wird später auf dem freien Markt verkauft - nach offiziellen Angaben, um damit die Kosten für die Walforschung zu finanzieren. Die japanische Regierung gibt dabei vor, gegen keine rechtlichen Bestimmungen zu verstoßen. Umweltschutzorganisationen kritisieren dagegen, dass die Walfangprojekte im Nordpazifik und im Walschutzgebiet in der Antarktis den millionenschweren Markt mit Walfleisch und Blubber (Unterhautfettschicht) versorgten. (APA)