Wien - Aussagen von SP-Bildungssprecher Dieter Antoni, wonach es bereits im kommenden Jahr Studiengebühren auch für Akademien geben werde, bestätigte SP-Wissenschaftssprecher Erwin Niederwieser in einer Aussendung. Niederwieser zitiert aus einem Bericht des Budgetausschusses, wonach Studiengebühren nicht nur an Unis und Fachhochschulen, sondern an allen postsekundären Einrichtungen einzuheben seien. Der Passus sei "im letzten Augenblick" im Ausschuss eingeführt worden. Niederwieser fordert eine Volksabstimmung "über Studiengebühren und Schulgeld", da diese kein Thema einer Wahlauseinandersetzung gewesen seien. Dies sei ein "neuerlicher Beweis der Unehrlichkeit" von VP und FP. Der SP-Wissenschaftssprecher fürchtet, dass "allgemeines Schulgeld" nur noch eine Frage der Zeit sei. Auch für den Verband Sozialistischer StudentInnen (VSStÖ) und die Aktion Kritischer SchülerInnen (AKS) ist der "erste Schritt zum Schulgeld" getan. Büro Gehrer dementiert Im Büro Gehrers dementiert man, dass schon im kommenden Jahr an den Akademien Gebühren eingehoben würden. Das Papier, auf dem Antonis Behauptung beruhe, sei "die Meinung des Budgetausschusses", die Details würden so nicht in den Gesetzestext übernommen. Es bleibe dabei, dass in den Akademien erst mit der Umwandlung in Hochschulen Gebühren eingehoben würden. Kritik an den Studiengebühren kam auch von der VP-nahen AktionsGemeinschaft, welche die Österreichische Hochschülerschaft (ÖH) dominiert. Mit dem Beschluss für Studiengebühren würde sich Österreich in der Bildungspolitik um Jahrzehnte zurück katapultieren. Faißt bemängelte weiters, dass seitens der Regierung keine Vorschläge zu den nötigen Reformen an den Unis gebe. Für die AG rechnen sich die Studiengebühren nicht. So würden Investitionen in die Bildung 14 Prozent Rendite bringen, das "Besteuern von Studierenden" fördere die Bildung "bei weitem nicht". Die Studentenvertreter bezweifeln außerdem, dass sich durch die Studiengebühren an den Unis etwas ändern werde. Für die Chefin der Wiener Liberalen, Alexandra Bolena werden durch die Studiengebühren die Studierenden "an den Rand der Gesellschaft" gedrängt. Bolena forderte die Einführung des vom Liberalen StudentInnen Forums (LSF) vorgeschlagenen Bildungsscheck, der eine Grundsicherung für Studenten vorsieht.(APA)