Wien - Der Präsident des Bundesverbandes der Israelitischen Kultusgemeinden (IKG) Österreichs, Ariel Muzicant, will mit verstärkter Zuwanderung das Aussterben der jüdischen Gemeinden verhindern. Bei der Präsentation des Buches "Antisemitismus ohne Antisemiten" von Sozialforscher Bernd Marin am Donnerstag Abend meinte Muzicant, angesichts der demografischen Entwicklung werde es in zehn bis 15 Jahren keine Juden mehr in Österreich geben: "Wir sind eine Gemeinde ohne Menschen." Als positives Vorbild nannte Muzicant Deutschland, das allein in den vergangenen acht Jahren 100.000 Juden ins Land geholt habe. In Osteuropa gebe es angesichts der "bedrohlichen Situation" genügend auswanderungswillige Juden, die in der Regel "sehr, sehr gut ausgebildet" seien. "Zuwanderung aus Osteuropa bedeutet ja nicht, dass man sich da Leute ins Land holt, die in Österreich von der Wohlfahrt leben müssen", meinte Muzicant.(APA)