Münsingen - In Münsingen-Rietheim auf der der Schwäbischen Alb darf der Kinderbuch-Bestseller "Harry Potter und der Stein der Weisen" in einer evangelischen Kirchengemeinde nicht mehr gelesen werden, nachdem zwei konservative Kirchengemeinderäte vor der Gefahr okkulter Praktiken auf Grund der Lektüre gewarnt hatten. Daraufhin wurde die Zauberergeschichte zunächst aus dem Regal der Gemeindebücherei genommen, bestätigte am Montag der örtliche Pfarrer. Der Pfarrer selbst erklärte, er könne nichts Anstößiges an dem Buch finden. Nun will der Kirchengemeinderat entscheiden, ob das gescholtene Buch doch wieder verliehen werden darf. Englisches Vorbild Bereits vor Monaten hatte eine englische Grundschule ihren Schülern das Lesen der Bücher über den Zauberlehrling Harry Potter verboten. Die Harry-Potter-Bücher erweckten zu Unrecht den Eindruck, dass Zauberer und Geister "nett und harmlos" seien. "Das ist nicht, was die Bibel uns lehrt", hatte die Direktorin erklärt. Nach ihrer Ansicht verharmlosen die erfolgreichen Kinderbücher böse Geister und Magie. "Die Bibel ist sehr klar darin, dass Zauberer, Teufel und Dämonen existieren und sehr real, mächtig und gefährlich sind, und dass Gottes Kinder nichts damit zu tun haben sollten." (APA)