In Häupls Augen spiele die ÖVP "Spielchen": "Auf der einen Seite lehnt sie eine Vorziehung der Wahl ab, führt aber bereits einen Wahlkampf. Das kann so nicht weitergehen. Wenn die ÖVP ein ganzes Jahr lang Wahlkampf will, ist das ihre Sache - aber sicher nicht mit mir."
Und genau das tat Görg am Dienstag wieder - das Ablehnen einer Vorverlegung der Wiener Wahl vom Herbst auf das Frühjahr 2001: Von der ÖVP werde es dazu "keine Zustimmung" geben. Eine einseitige Vorverlegung durch die SPÖ wäre für Görg "ein Bruch der Koalitionsvereinbarung". Außerdem spreche Häupl seit einem Dreivierteljahr von einem möglichen früheren Wahltermin; da dürfe man sich "nicht wundern, wenn der Eindruck eines Wahlkampfes entsteht".
Noch bleibt Häupl jedenfalls dabei: Der Termin solle im Dezember festgelegt werden. Und "bis Anfang Dezember ist ja noch weit. Da wird zunächst ja noch im Burgenland gewählt." Einzige Präzisierung: Die Entscheidung soll bis Weihnachten fallen. (DerStandard, Print-Ausgabe, 29. 11. 2000, frei)