Washington - Im Drama um den Ausgang der Präsidentenwahl haben nun die Obersten RichterInnen der USA das Wort. Das neunköpfige Gremium wurde vom republikanischen Kandidaten George W. Bush angerufen. Fünf der neun RichterInnen gelten als eher konservativ. Im Gremium sitzen zwei Frauen und ein Schwarzer. Der älteste Richter ist 80 Jahre. William Rehnquist - Der 76-jährige wurde von Präsident Richard Nixon nominiert und 1986 von Ronald Reagan zum Vorsitzenden Richter ernannt. Er gilt als sehr konservativ, rückte aber über die Jahre von radikaleren Positionen ab. John Paul Stevens - Der 80-Jährige ist der Senior und gilt in seinen Entscheidungen als besonders schwer berechenbar. Er wurde 1975 vom republikanischen Präsidenten Gerald Ford ernannt. Stevens befürwortet das Recht der Frauen auf Abtreibung und lehnt die Todesstrafe ab. Sandra Day O Connor - Die erste Frau im Obersten Gerichtshof gilt zugleich als eine der einflussreichsten Frauen der USA. Mit ihrer gemäßigt konservativen Haltung gab die 70-jährige bei vielen Fünf-zu-Vier-Entscheidungen den Ausschlag. Antonin Scalia - Der 64-Jährige wurde 1986 von Reagan ernannt und gilt als äußerst kämpferisch. Der Konservative stimmte mehrfach gegen das Recht der Frauen auf Abtreibungen und für Gebete in Schulen. Anthony Kennedy - Der ebenfalls von Reagan ernannte Kennedy vertritt die gemäßigte Mitte im Gericht. Der 64-Jährige folgt keiner festen ideologischen Linie. In mehreren großen Fällen gelang es ihm, zwischen den Fraktionen zu vermitteln. David Souter - Bei seiner Ernennung durch Präsident George Bush 1990 war Souter in den USA wenig bekannt. Seitdem profilierte er sich als ein einflussreicher Vertreter des gemäßigten Flügels. Der 61-jährige gilt als Pragmatiker. Clarence Thomas - Der mit 52 Jahren jüngste, von Bush ernannte Richter ist der einzige Schwarze im Gremium. Er gilt als konservativ, lässt sich aber schwer einschätzen. Er wurde erst nach einer spektakulären Anhörung im Amt bestätigt. Die Professorin Anita Hill hatte ihn beschuldigt, sie sexuell belästigt zu haben. Ruth Bader Ginsburg - Die zweite Frau im Obersten Gericht wurde 1993 von Präsident Bill Clinton nominiert. Die 67-Jährige gilt als liberal und Kämpferin für die Gleichberechtigung. Sie war das erste Mitglied des Obersten Gerichts seit 26 Jahren, das von einem demokratischen Präsidenten nominiert wurde. Stephen Breyer - Der 62-jährige ist der jüngste Zugang des Obersten Gerichts. Er wurde 1994 von Präsident Clinton nominiert. Breyer ist ein liberaler Richter, dem aber auch republikanische KritikerInnen bescheinigen, sich stets um einen Konsens zu bemühen. (APA/dpa)