Wien - Der Warnstreik der AHS-Lehrer am 5. Dezember trifft für Bundeskanzler Wolfgang Schüssel "die Schüler und nicht die Bundesregierung". Ob das der richtige Weg sei, bleibe dahin gestellt. Die "Beschäftigungsgarantie", für die die Lehrer streiken würden, könne es in der heutigen Zeit nicht geben, betonte Schüssel in einer Aussendung. Gerade jungen Pädagogen biete sich auch die Möglichkeit einer Tätigkeit im IT-Bereich. "Man muss Abschied nehmen von der Vorstellung, dass man von der Wiege bis zur Bahre im selben Beruf bleiben kann", meinte der Bundeskanzler. "Mehr Appetit auf die Arbeitswelt" Es sei eine positive und normale Entwicklung, wenn die Lehrer - auf Grund geburtenschwacher Jahrgänge und geringerer Schülerzahlen - nun mehr Unterrichtsarbeit übernehmen könnten und weniger Verwaltungsarbeit leisten müssten. Die Zweiteilung der Gesellschaft in den öffentlichen Bereich und den Bereich der Privatwirtschaft müsse aufgebrochen werden, so Schüssel. "Wir müssen die Mauern in uns selbst überwinden, und die Politik muss mehr Appetit machen auf die neuen Möglichkeiten in der Arbeitswelt", forderte der Bundeskanzler. Die Bundesregierung habe in diesem Zusammenhang auch bereits einiges in Bewegung gebracht. Dabei verwies er unter anderem auf die Praxisnähe der Fachhochschulen sowie die erstmalige Zulassung von Privatuniversitäten in Österreich. "Die Bildung muss sich im Wettbewerb beweisen, und die Qualität wird sich durchsetzen", sagte Schüssel.