DER STANDARD/Matthias Cremer
Wien - Der ÖGB soll nach Ansicht des Wiener Stadtschulrats-Vizepräsidenten Herbert Rudolph (F) die Kosten des Warnstreiks der AHS-Lehrer am 5. Dezember übernehmen. Die "Absurdität des Dienstrechtes" bringe es mit sich, dass die streikenden Pädagogen vom Steuerzahler entlohnt werden, kritisierte Rudolph in einer Aussendung. Schon alleine dieses Faktum reiche aus, um "jeden Funken von Verständnis für die Kampfmaßnahmen der AHS-Lehrergewerkschaft im Keim zu ersticken". "Jämmerliche Performance" Rudolph forderte den ÖGB auf, die Kosten für den AHS-Lehrerstreik aus Gewerkschaftsgeldern zu bezahlen. Die "Performance" der Gewerkschafter sei ohnehin schon "jämmerlich genug". Zuerst mit Bildungsministerin Elisabeth Gehrer (V) Reformen zu verhandeln, dem Ergebnis zuzustimmen und dann den eigenen Verhandlungserfolg mit Streik zu torpedieren, sei ein "Musterbeispiel an Wetterwendigkeit", so der Stadtschulrats-Vize. Gemäß dem geltenden Dienstrecht sind erst ab einem länger als dreitägigen unentschuldigten Fernbleiben vom Unterricht dienstrechtliche Maßnahmen möglich. Erst wenn ein Streik länger als drei Tage dauert, entfällt die Gehaltsfortzahlung, die dann von der Gewerkschaft übernommen werden müsste.