Wien - In der Auseinandersetzung zwischen dem Geschäftsführer der Schloss Schönbrunn Kultur- und Betriebsges.m.b.H., Franz Sattlecker, und dem Direktor des Kunsthistorischen Museums (KHM), Wilfried Seipel, hat Bildungsministerin Elisabeth Gehrer (V) ein "neues Denken" der Leiter der beiden ausgegliederten Institutionen eingefordert. Offenbar fehle "denjenigen, die an der Spitze stehen, das Verständnis für die neue Situation", meinte Gehrer. Die Mehrkosten für den Umbau der Albertina will die Ministerin durch Sponsorgelder lukriert haben. Streit zwischen Schönbrunn und KHM Im mittlerweile gerichtsanhängigen Streit zwischen Schönbrunn und KHM geht es einerseits um ein Nutzungsentgelt für 171 Bilder des KHM, die in den Räumlichkeiten der ehemaligen Kaiserresidenz hängen, und andererseits um die Miete für die vom Museum genutzte Wagenburg in Schönbrunn. Da sich Sattlecker weigerte, für die Kunstwerke Miete zu zahlen, stellte Seipel im Sommer 2000 die Zahlungen für die Wagenburg teilweise ein. Von der Miete, die das KHM für die Wagenburg an die Schloss Schönbrunn Kultur- und Betriebsges.m.b.H. zu entrichten hatte, zog das Museum einen Schilling "Nutzungsentgelt" für die Bilder pro Schlossbesucher ab und überwies lediglich den Restbetrag von 600.000 Schilling. Miete Grundsätzlich habe die Politik bei mittlerweile privatrechtlichen Institutionen nichts mehr zu suchen, so Gehrer. Unter "normalen Geschäftspartnern" sei es aber üblich, dass man für eine Leihgabe Miete entrichte. "Wenn das KHM Miete für die Wagenburg bezahlt, dann ist es nur realistisch, wenn das Schloss Schönbrunn das Gleiche tut". "Innovativer Denker" Positiv hob Gehrer den neuen Direktor der Albertina, Klaus Albrecht Schröder, hervor. Dieser sei ein "innovativer Denker". Die absehbaren Mehrkosten beim Umbau der Albertina werde dieser durch Sponsorgelder lukrieren. Das Bildungsministerium werde dafür nicht aufkommen können, meinte Gehrer unter Verweis auf die angespannte Budgetlage. Sie sei aber froh, dass Schröder neue Ziele formuliert und Innovationen eingeführt hätte. Dies sei nicht zuletzt auch ein Anreiz für andere Direktoren, in ähnlicher Richtung tätig zu werden. Bei den Museums-Umbauplänen habe derzeit die Finanzierung der Albertina Vorrang, betonte die Ministerin - "das Völkerkundemuseum muss leider noch warten". (APA)