Wien - Verteidigungsminister Herbert Scheibner (F) bestätigte der "Kronen Zeitung", den Startschuss für den Ersatz der Draken-Abfangjäger gegeben zu haben. Vier Abfangjäger-Produzenten seien aufgefordert worden, ihre Anbote zu legen. Dabei werde besonders Wert darauf gelegt, dass die Kompensationsgeschäfte bis zu 300 Prozent betragen. "Die Typen-Entscheidung wird noch heuer fallen", so Scheibner. In der Budgetsanierungszeit bis 2003 dürften keine Kosten anfallen. 60 Milliarden Schilling an Aufträge müssen laut Scheibner in die österreichische Wirtschaft fließen. Allein die Einnahmen aus der Umsatzsteuer würden 12 Milliarden betragen. In die engere Auswahl sind vier Abfangjägertypen gekommen. Der schwedische Gripen, die französische Mirage 2000-5 sowie die amerikanischen F 16 und F 18. Die Kosten für 24 bis 30 neue Maschinen werden auf mindestens 15 Milliarden Schilling geschätzt. Milliardenschwere Gegengeschäfte für Ankauf der Bundesheer-Helikopter Das Wirtschaftsministerium und der US-Helikopterhersteller Sikorsky haben am 29. Dezember - im Zusammenhang mit dem Ankauf von neun Mehrzweckhubschraubern S70 "Black Hawk" für das österreichische Bundesheer - einen Vertrag über den wirtschaftlichen Ausgleich des Kaufpreises von 2,9 Mrd. S (210,8 Mill. Euro) unterzeichnet. Wie das Wirtschaftsministerium am Freitag bekannt gab, sieht der Vertrag eine 200-prozentige Kompensation des Kaufpreises und eine zehnjährige Laufzeit vor. Die österreichischen Exportwirtschaft darf demnach mit Gegengeschäften im Gesamtwert von 5,8 Mrd. S rechnen. Nach Angaben des Wirtschaftsministeriums ist der Vertrag mit Sikorsky der größte in der bisherigen Geschichte der Gegengeschäfte in Österreich. Wesentliche Vertragsinhalte sind Flugzeugzulieferungen, Hochtechnologie, Schaffung und Erhaltung hochqualifizierter Arbeitsplätze, Forschung und Entwicklung sowie zusätzliche Exportchancen am US-Markt. Wie berichtet wird der "Black Hawk" beim Bundesheer sowohl militärische als auch zivile Aufgaben erfüllen. Das Leistungsspektrum reicht dabei vom militärischen und zivilen Personal- und Materialtransport über den Transport von sperrigen und schweren Gütern bis hin zu Sicherungs- und Rettungseinsätzen im nationalen und internationalen Umfeld. (APA)