Graz - Der Beschluss einer Einkommensbeschränkung für FPÖ-Politiker sei "von Anfang an eine Seifenblase" gewesen, kritisierte am Montag der frühere steirische FPÖ-Landesobmann Ludwig Rader im Zusammenhang mit dem in der Vorwoche vertagten Parteigerichtsverfahren gegen Ex-Minister Michael Schmid. Er, Rader, gehe nicht davon aus, dass das Gremium eine Ausschlussempfehlung geben werde: "Ein seröser Jurist kann nicht jemanden dafür bestrafen, weil er sich an die Gesetze hält". Es sei immer ein Problem, wenn sich Parteien außerhalb des Rechtssystems bewegten, so Rader, selbst Jurist und nur noch einfaches Parteimitglied im APA-Gespräch: "Das rächt sich früher oder später". Wie auch immer sich die Partei in der Causa Schmid verhalte, es würde falsch sein: "Wenn man ihn bestraft, tun man ihm Unrecht". Raders Interpretation: Wenn jemand bestraft gehörte, dann nicht der, der sich nicht an den Beschluss der Obergrenze (von 66.000 Schilling netto, Anm.) halte, sondern, der, der im Wissen, dass er sich nicht daran halten könne, trotzdem zugestimmt habe. Andererseits ergebe ein Abgehen von dem Beschluss gerade jetzt, wo die FPÖ in der Regierung sitzt, eine schlechte Optik. "Das wäre ein großer politischer Schaden, jedenfalls ein fünf Mal größerer als früher der politische Nutzen war", schlussfolgert Rader. (APA)