Wien - Das "Bürgergeld"-Projekt "Integra" verfehlte seine Ziele: Bisher konnte nur die Hälfte der ursprünglich geplanten 1.000 Langzeitarbeitslosen auf Trainingsarbeitsplätze vermittelt werden, schreibt "profil" in seiner morgen, Montag, erscheinenden Ausgabe. Bei dem derzeit laufenden Bundeskongress hat sich die ÖVP erneut für das "Bürgergeld" stark gemacht. ÖVP-Sozialsprecher Gottfried Feurstein räumte allerdings angesichts der "Integra"-Entwicklung gegenüber dem "profil" ein: "Von einem Erfolg kann man nicht wirklich sprechen. Man sollte das nicht aus dem Handgelenk verlängern." Noch vor zwei Wochen hatte "Bürgergesellschafts"-Verfechter ÖVP-Klubsprecher Andreas Khol gemeint, das im Rahmen von "Integra" erprobte Bürgergeld habe sich voll bewährt. profil widerspricht Khol "profil" schildert die Entwicklungen anders: In Wien wurden z.B. nur 66 von 160 Trainingsarbeitsplätzen besetzt. Die Gemeinde Wien hat allerdings im Gegensatz zu den Pilotprojekt-Gemeinden in Niederösterreich und der Steiermark die Kooperation verweigert und keine Integra-Teilnehmer aufgenommen. Die reinen Vermittlungskosten (ohne Schulung und Arbeitslosenunterstützung) beliefen sich in Wien auf etwa drei Mill. S. Im Rahmen von Integra werden Arbeitslose ein halbe Jahr von gemeinnützigen Organisationen aufgenommen. Zuzüglich zu einem Lebenskostenbeitrag, der vom AMS bezahlt wird, erhalten sie 20 Prozent der Arbeitslosenunterstützung, also etwa 1.400 S, von der gemeinnützigen Einrichtung. (APA)