Wien - FPÖ-Klubobmann Peter Westenthaler hat am Montag ein neues Konzept gegen den Fachkräftemangel in der Informationstechnologie (IT) vorgestellt. Konkret will die FPÖ die Rechenzentren der Sozialversicherungsträger zusammenlegen und die freiwerdenden Kapazitäten in so genannte "Public-Private-Partnerships" einbringen. Alleine bei den sechs Pensionsversicherungen könnten damit rund 400 Fachkräfte gewonnen werden, glaubt Westenthaler. Auch bei den neun Gebietskrankenkassen vermutet der FP-Klubchef "ein enormes Potenzial von wahrscheinlich 1.000 IT-Kräften". Zur Realisierung solcher "Public-Private-Partnerships" sei allerdings nicht nur die Kooperation der Sozialpartner, sondern auch eine Gesetzesänderung nötig. Deshalb müssten die Sozialversicherungsträger im Rahmen der bevorstehenden 58. ASVG-Novelle zu solchen Ausgliederungen ermächtigt werden, fordert Westenthaler. Die Rationalisierung der Rechenzentren komme ohnehin und anstatt die freiwerdenden Mitarbeiter für andere Tätigkeiten umzuschulen, könne man sie so in ihrem bisherigen Beruf weiterbeschäftigen. Auch der "Import" von Arbeitskäften aus Osteuropa werde so unnötig. Kuntzl: Kurzfristige Quoten-Erhöhung unumgänglich Für SPÖ-Bundesgeschäftsführerin Andrea Kuntzl zeigt das jüngste FPÖ-Konzept gegen den Fachkräftemangel in der Informationstechnologie (IT) die "völlige Inkompetenz der FPÖ". Sollte der Plan tatsächlich realisierbar sein, wäre er angesichts des Fehlbestandes von 40.000 IT-Experten lediglich "ein Tropfen auf dem heißen Stein", meinte Kuntzl am Montag in einer Aussendung. Kurzfristig werde die Regierung um eine Erhöhung der Zuwandererquote nicht herum kommen. Kuntzl unterstrich die Forderung der SPÖ, die Schülerzahlen an berufsbildenden höheren Schulen im IT-Bereich um 5.000 anzuheben. Weiters soll es für 5.000 Bewerber ein einjähriges Kolleg für AHS-Absolventen geben. Diese Maßnahmen seien aber nur mittelfristig ausreichend. "Es führt daher kein Weg daran vorbei, für den kurzfristigen Bedarf die Zuwanderungsquote zu erhöhen, damit die Konkurrenzfähigkeit des Wirtschaftsstandorts Österreich gesichert bleibt", so Kuntzl. (APA)