Wien - Die jüngsten Entwicklungen der Arbeitsmarktpolitik für Frauen in Wien präsentierten am Dienstag Frauenstadträtin Renate Brauner (S) und Finanzstadtrat Sepp Rieder (S). Seit Mitte 2000 sei am Wiener Arbeitsmarkt ein sehr positiver Trend zu bemerken, betonte Rieder. Gegenüber dem Jahresdurchschnitt 1999 sei die Arbeitslosenquote im Vorjahr um 12,8 Prozent gesunken, bei Frauen betrug dieser Wert sogar 15,2 Prozent. Die Frauenarbeitslosigkeit im Jahr 2000 lag nach europäischer Berechnung bei 6,3 Prozent, "das ist die niedrigste Frauenarbeitslosenquote seit fünf Jahren", so der Finanzstadtrat. Als Gründe dafür führte Rieder die gute Wirtschaftslage, das "Territoriale Beschäftigungspaket Wien", aber auch die Maßnahmen des Arbeitsmarktservices und des "Wiener ArbeitnehmerInnen Förderungsfonds" (WAFF) an. 762 Mill. S (55,4 Mill. Euro) stünden zur Verfügung, davon seien 640 Mill. S für direkte Förderungsmaßnahmen bestimmt. Rund 55 Prozent der Mittel würden für Frauen aufgewendet. Hürde Wiedereinstieg "Frauen in Wien wollen Beruf und Familie, sie wollen sich nicht entscheiden müssen", betonte Brauner. Eine Erhebung des Wiener Frauenbüros unter 500 Frauen habe ergeben, dass vier von fünf Frauen nach der Baby-Pause einen Wiedereinstieg in den Beruf planen. Eineinhalb Jahre später habe sich bei diesen Frauen allerdings gezeigt, dass jede Sechste den Wiedereinstieg nicht geschafft habe. Als massivstes Hindernis werde dabei die Frage der Vereinbarkeit von Beruf und Familie genannt. Der Ausbau der Kinderbetreuungseinrichtungen in Wien und die Hilfe für Wiedereinsteigerinnen sei daher besonders wichtig. Die derzeitigen Maßnahmen der Bundesregierung seien in diesem Zusammenhang "besonders kontraproduktiv": "Das sind Streichungen, die Frauen vom Arbeitsmarkt ausschließen," lautet die Kritik. (APA)