Wien - In der Spitzelaffäre wurden "in gewissen Randgebieten" Anzeigen zurück gelegt. Das erklärte Oberstaatsanwalt Friedrich Schindler am Mittwoch. Als Beispiel nannte er den FPÖ-Abg. Karl Schweitzer, der wegen angeblichem Datenmissbrauchs angezeigt worden war. Diese Anzeige wurde nun zurückgelegt. Ein weiterer Fall betrifft die stellvertretende Grüne Klubchefin Madeleine Petrovic. Es habe der Verdacht bestanden, dass über sie illegal Daten abgefragt wurden. Dem beschuldigten Beamten sei aber nichts nachzuweisen, die Anzeige sei deshalb auch in diesem Fall zurück gelegt worden, teilte Schindler mit. Im "Kernbereich" der Spitzelaffäre gebe es bisher noch keine Berichte. Hier werde es eine Entscheidung geben, sobald die eingesetzte Sonderkommission mit ihren Ermittlungen fertig ist, sagte der Oberstaatsanwalt. Innenminister Ernst Strasser (V) hatte zuletzt gemeint, Ergebnisse der Ermittlungen werde es wahrscheinlich nicht vor Ende Februar geben. Kein Amtsmißbrauch Buxbaums In einem weiteren Randbereich der Spitzelaffäre ist auch die Anzeige von FP-Klubobmann Peter Westenthaler gegen den Generaldirektor für die öffentliche Sicherheit, Erik Buxbaum, von der Staatsanwaltschaft zurückgelegt worden. Westenthaler hatte ihm Amtsmißbrauch vorgeworfen und behauptet, Buxbaum habe nur die FPÖ im Visier. Die Anschuldigungen gegen Buxbaum im parlamentarischen Innenausschuss hatten den Grün-Abgeordneten Peter Pilz zu einer Anzeige gegen Westenthaler wegen Verleumdung veranlasst. Auch diese Anzeige hat die Staatsanwaltschaft zurückgelegt, teilte der Sprecher der Wiener Staatsanwalterschaft Helmut Kellner laut ORF mit. (APA)