Eisenstadt - "Ich habe ehrlich gesagt damit gerechnet, weil ich Hilmar Kabas als sehr sensiblen, aber auch sehr verantwortungsbewussten Politiker kenne", stellte der Obmann der burgenländischen Freiheitlichen, Stefan Salzl, am Donnerstag zum Rückzug von Kabas als Wiener Spitzenkandidat fest. Trotz der schlechten FPÖ-Prognosen für Wien ist Salzl überzeugt, "dass mit einer guten Wahlbewegung und mit guten Kandidaten das Ergebnis (für die FPÖ) ganz gut ausfallen wird". Dass Helene Partik-Pable und Peter Westenthaler zur Spitzenkandidatur in Wien "nein" sagen, verstehe er "vollkommen", jeder habe entsprechende Aufgaben zu bewältigen. Der burgenländische FPÖ-Obmann glaubt, das Westenthaler im freiheitlichen Nationalratsklub derart gute Arbeit leiste, dass er dort nicht entbehrlich sei. In die Kür eines neuen Spitzenkandidaten will sich Salzl nicht einmischen, "das haben die Wiener selber zu entscheiden". Nach seinen unglücklichen Aussagen, den möglichen Schwierigkeiten bei der kommenden Wahl und der Ungewissheit, wie es in der Spitzelaffäre weitergeht, habe Hilmar Kabas offenbar gewusst, dass es gerade im Wahlkampf zu Belastungen für die FPÖ kommen könnte, meint Salzl. Mit seinem Rückzug habe es Kabas möglich gemacht, dass die FPÖ für den Wahlkampf den Rücken frei hat und ein gutes Ergebnis einfahren kann. Kabas habe sehr verantwortungsbewusst gehandelt. Auf die aktuellen Probleme in der FPÖ - Causa Schmidt bzw. Schnell, Konfrontation Haider-Forstinger - angesprochen meinte Salzl, er sehe die Situation in der FPÖ alles in allem nicht schlecht, "ganz im Gegenteil, ich glaube, dass sich immer mehr herauskristallisiert, dass die FPÖ die Reformkraft in dieser Regierung ist..." Im Fall Michael Schmidts habe die FPÖ konsequent gehandelt, ist Salzl überzeugt. Die Aussagen von Karl Schnell in Bezug auf den Bundespräsidenten seien zwar indiskutabel, der Bundespräsident sei aber nicht gut beraten, es auf ein Verfahren ankommen zu lassen. (APA)