Köln - Der Neubau des Wallraf-Richartz-Museums ist am Freitag in Köln mit einem Festakt eröffnet worden. Als das "Flaggschiff der Kölner Museen" bezeichnete dabei Landeskulturminister Michael Vesper den vom Kölner Architekten Oswald M. Ungers konzipierten Bau in der Kölner Innenstadt. Für die Öffentlichkeit war der Eintritt am Freitag von 15 bis 20 Uhr kostenfrei, mehr als 10.000 Besucher werden erwartet. Der Architekt Oswald M. Ungers erläuterte seinen Vorschlag, vom neuen Wallraf-Richartz-Museum aus eine unterirdische "archäologische Zeitpromenade" bis zum Dom einzurichten. Sie solle die Ausgrabungen unter dem Museum, das römische Prätorium unter dem heutigen Rathaus, das Dionysos-Mosaik unter dem Römisch-Germanischen Museum und die Ausgrabungen unter dem Kölner Dom miteinander verbinden. Die Kölner Kulturdezernentin Marie Hüllenkremer und der Oberbürgermeister hatten tags zuvor ihre Unterstützung zugesagt. In den Ausstellungsräumen des Neubaus werden zunächst Bilder aus dem Mittelalter, der Renaissance, dem Barock und dem 19. Jahrhundert gezeigt. Das Museum wird künftig in der Unterzeile den Namen "Fondation Corboud" tragen. Damit soll dem Stifter Gérard J. Corboud Anerkennung gezollt werden, der neben einem Stiftungskapital eine namhafte Sammlung von 170 Gemälden vor allem des Impressionismus und Neoimpressionismus als Dauerleihgabe dem Museum zur Verfügung stellt, von denen vorerst 26 ausgestellt werden. Bis zum vergangenen Jahr waren die Bestände des Wallraf-Richartz-Museums ebenso wie die des Museums Ludwig (moderne und zeitgenössische Kunst) in einem gemeinsamen Bau in Domnähe untergebracht. Eine umfangreiche Bilderspende des inzwischen gestorbenen Aachener Fabrikanten und Sammlers Peter Ludwig führte dann zu einem Beschluss des Kölner Stadtrates, für die alte Kunst ein neues Museum zu bauen. (APA/dpa)