Berlin - Der Generalinspekteur der deutschen Bundeswehr, Harald Kujat, hat einen für die Streitkräfte bisher einmaligen Verhaltenskatalog zum Umgang mit Sexualität und Toleranz gegenüber Homosexuellen erlassen. In der vom Verteidigungsministerium am Dienstag in Berlin veröffentlichten "Führungshilfe für Vorgesetzte" heißt es: "Sexualität ist grundsätzlich Privatangelegenheit". Grund für die Verhaltensmaßregeln des ranghöchsten Soldaten Kujat ist die Öffnung der Bundeswehr für Frauen. Kujat macht unmissverständlich klar, dass sexuelle Belästigung verboten ist und bestraft wird. Dazu zählt er auch sexistische Bemerkungen sowie das "Zeigen und sichtbare Anbringen pornografischer Darstellungen, die von den Betroffenen erkennbar abgelehnt werden". Das bedeutet das großflächige Aus für Sex-Fotos an Spindtüren. Unter der Überschrift "Toleranz" weist der Vier-Sterne-General an, Lesben und Schwule zu achten. Die Verpflichtung zur Kameradschaft gebiete Toleranz gegenüber anderen. "Die eigenen Lebensentwürfe dürfen nicht zum Maßstab für andere gemacht werden." (dpa)