Brüssel - Wirtschaftsspionage durch das von den USA geleitete Abhörsystem "Echelon" hat Unternehmen in Europa in den vergangenen Jahren Dutzende Milliarden gekostet. Dies sagte ein britischer Experte am Dienstag vor dem zuständigen Untersuchungsausschuss des Europaparlaments. Der Schaden seit 1993 liege zwischen 13 und 145 Milliarden Dollar (154 Mrd. Euro/2.121 Mrd. S). Besonders betroffen seien französische, deutsche und britische Firmen, erklärte der Journalist Duncan Campbell, der vom Europaparlament mit der Erstellung eines Berichts über "Echelon" beauftragt worden war. Er rief die EU auf, Maßnahmen gegen das illegale Abhören zu ergreifen. Für militärische Zwecke entwickelt Das weltweite "Echelon"-Netzwerk aus Abhöreinrichtungen soll seit 1947 bestehen und zunächst für militärische Zwecke entwickelt worden sein. Neben den USA sollen die englischsprachigen Länder Großbritannien, Kanada, Neuseeland und Australien beteiligt sein. Eines der Hauptziele von "Echelon" ist nach Angaben der USA heute der Kampf gegen Korruption und das organisierte Verbrechen weltweit. Den USA wird vorgeworfen, Informationen aus abgefangenen E-Mails und abgehörten Telefongesprächen an US-Unternehmen weitergegeben und diesen damit Vorteile gegenüber europäischen Konkurrenten verschafft zu haben. Ein Überwachungsposten für Europa soll in der englischen Grafschaft Yorkshire stehen. (APA/AP)