Innsbruck - Die globale Erwärmung im Betrachtungszeitraum der vergangenen 10.000 Jahre Klimageschichte ist laut den Untersuchungen von Innsbrucker Wissenschaftern "nicht außergewöhnlich". Nahezu zwei Drittel dieses Zeitraumes seien "so warm oder wärmer" gewesen als heute. Um den natürlichen Schwankungsbereich eindeutig zu überschreiten, müsse das Temperaturniveau noch um weitere 0,6 bis 0,7 Grad Celsius ansteigen. Dennoch sei eine Temperaturentwicklung wie im 20. Jahrhundert seit 1.000 Jahren nicht verzeichnet worden. Das Jahr 2000 sei in Westösterreich das zweitwärmste im vergangenen Jahrhundert gewesen, in Ostösterreich gebietsweise das wärmste seit dem Beginn der Temperaturmessungen im Jahr 1775. Wenn man allerdings die vergangenen 10.000 Jahre der Nacheiszeit betrachte, seien auch die extremen Abweichungen der Gegenwart und die Geschwindigkeit der Veränderungen nicht außergewöhnlich und in der Klimavergangenheit nicht nachweisbar. Im Alpenraum habe der Schwankungsbereich der Sommertemperatur in diesem Zeitraum in längerfristigen Mittelwerten 1,5 Grad Celsius betragen. In den vergangenen 100 Jahren sei das Temperaturniveau insgesamt um rund ein Grad Celsius angestiegen. Durchgeführt wurden die klimageschichtlichen Untersuchungen in interdisziplinärer Teamarbeit am Institut für Hochgebirgsforschung der Universität Innsbruck unter der Leitung von Univ.-Prof. Gernot Patzelt. Abgeleitet wurden diese Ergebnisse aus den Veränderungen an den Gletschern und aus der Entwicklung des Baumwachstums im Bereich der Waldgrenze. (APA)