Netzpolitik
AK übt Kritik an Online-Shops
Identität des Vertragspartners oft fraglich - Informationen zu Geschäftsbedingungen, Zahlungsmodalitäten und Versandkosten meist schwer zu finden
Wien (APA) - Heftig umworben, aber wenig informiert werden die Kunden beim Internet-Kauf, kritisiert
die Arbeiterkammer Wien (AK). Die AK-Konsumentenschützer haben zu Sommerbeginn bei 14
ausländischen und österreichischen Online-Anbietern erhoben, wie kundenfreundlich die Versandangebote
für Bücher, Musik-CDs und Computer (samt Zubehör) sind. Ergebnis: Das "Einkaufs-Netz" ist noch
löchrig.
Nach Angaben der AK machen es viele Anbieter den Internet-Shoppern schwer, wichtige Informationen zu
finden - über Geschäftsbedingungen, Zahlungsmodalitäten, Versandkosten und darüber, wer eigentlich ihr
Vertragspartner ist und welche Rückgabemöglichkeiten es gibt. "Im Streitfall kann das die Konsumenten
teuer zu stehen kommen", warnt die AK. Zu beachten sei auch, dass Kleinbestellungen - wegen der zum Teil
recht hohen Versandkosten - "kaum Preisvorteile" bringen.
Von den drei getesteten Branchen ist der Buchhandel laut AK am professionellsten: Die Homepages der
Online-Buchhändler sind am besten gestaltet und bieten den Vorteil, in einem großen Angebot surfen zu
können. Wie man bestellt, werde zwar genau dargestellt, meist schwer zu finden seien hingegen die
Geschäftsbedingungen.
Letzteres gelte auch für Musik-CD-Anbieter, urteilt die AK. Zudem sei auch schwer herauszufinden, wer
CDs überhaupt anbietet. In einem solchen Fall sollte man die Hände vom "Mausklick" lassen. Bezahlt
werden müsse in der Regel mit Kreditkarte, bemängelt die AK, Zahlung per Nachnahme sei nur in einem
Fall angeboten gewesen.
Erheblich verteuern kann sich der Kauf einer Musik-CD durch die Versandspesen, vor allem wenn in den
USA bestellt wird. So können für eine einzelne CD Zusatzkosten von 60 bis 90 S (6,5 Euro) anfallen. In
Österreich sind es laut AK 39 S. "Auch wenn CDs aus den USA deutlich günstiger sind als hierzulande,
zahlt sich der Kauf erst ab mehreren Stück aus", geben die Konsumentenschützer zu bedenken.
Überraschenderweise am wenigsten spezialisiert auf Online-Shopping ist der Computerhandel, der die
Geschäftsbedingungen ebenfalls meist im Verborgenen hält. Auch die Höhe der Versandkosten ist nach
Angaben der AK für den Verbraucher nicht ersichtlich. Außerdem können meist nicht alle Produkte, die es
im Geschäft gibt, über das Netz bestellt werden, Zusatz- und Hintergrundinformationen sind spärlich.
Ebenso ist ein günstigerer Einkauf im Web nicht möglich, da die Preise wie in den Filialen gleich sind. (APA)