Weiterbildung
Erfolg in der New Economy
Hochkarätiges Publikum, hochkarätiges Podium und knisterndes Networking prägten Johanna Zugmanns Karriere Lounge vergangenen Freitag.
"Wenn Sie Ihren Job nicht in 50 bis 60 Wochenstunden erledigen können, machen Sie
was falsch", räumt Karl Strasser mit dem Klischee vom 24-Stunden-Job in der New Economy auf. Trendsicher in Jeans und Sakko, präsentiert der 34-jährige Vorstandsdirektor von Blue C acht Erfolgsregeln, alle unter der Generaldevise: "Have fun! Wenn Sie in der Früh nicht wissen, warum Sie eigentlich aufstehen,
sollten Sie den Arbeitgeber wechseln."
Wer dabei gute Chancen hat, demonstrierte Eva Trckova. Die Seniorpartnerin und
Mitinhaberin der Plaut Personalberatung machte aus ihrem
Referat zum Thema "Was Headhunter in Kaufrausch
versetzt" ein spannendes Wettspiel. Die Position eines
Facility-Managers war zu besetzen, drei Kandidaten
schafften die Endqualifikationsrunde. Trckova präsentierte die CVs und Bewerbungsschreiben der drei Kandidaten, die in die Endrunde gekommen waren und lud das
Publikum ein, auf ihre Favoriten zu setzen.
Das Rennen hatte in der Lounge, wie im wirklichen Leben, eine Quereinsteigerin
gemacht. Zur Überraschung aller, war die Auserwählte - eine gelernte Köchin - dann
auch mitten im Publikum.
Warum die Wahl auf sie gefallen war, erläuterte Trckovas
Kollege und Koreferent Stefan
Salzer mit einer Metapher:
"Am liebsten sind uns Tiefschneefahrer. Sie verfügen
neben fachlicher Qualifikation in hohem Maße über Chaostauglichkeit, Lernfähigkeit,
Flexibilität und Stehaufmännchenqualitäten."
Weiters zähle Networking zu den Success-Basics.
Knüpfanleitungen vermittelte Karin Schmollgruber: "Der
erste Schritt besteht aus Smalltalk. Dabei gehen Sie am
besten nach der GNA-Regel vor. Gruß, Name, Aufhänger.
Etwa: Ich bin da, weil mich immer schon interessiert hat,
was in der Karriere-Lounge vor sich geht. Und Sie?"
Wer den Ball so weiterspiele, komme sicher ins Plaudern, ermutigte die Geschäftsführerin von keyzone.at., was die Teilnehmer gleich in der anschließenden Kaffeepause erfolgreich umsetzten.
Jetzt folgte die Qual der Wahl zwischen drei gleichermaßen vielversprechenden,
von ebenso charmanten wie erfolgreichen Damen geleiteten Arbeitsgruppen: Die Kunst
des Smalltalks klang verführerisch. Gabriele Lehner, geschäftsführende Gesellschafterin der Personalberatung
Plaut, lockte mit der Devise "work smart, not hard" zur Findung persönlicher Ziele ins "Kaufhaus der Werte". Und Topmanager-Coach Claudia Daeubner, Geschäftsführerin von Success & Career Consulting International, war mit Kamera und Assistentin angetreten, um aus Kandidaten Stars zu machen.
In allen drei Gruppen wurde emsig gearbeitet, viel gelacht und die Zeit zu kurz. Und gestaunt: Claudia Daeubners Kamera etwa zeigte den Gefilmten, welch hohes Aggressionspotenzial sich hinter
noch so friedvollen Masken verbirgt: "Hier wird scharf geschossen", kommentiert die
Toptrainerin einen mit Kulgelschreiber knipsenden Diskutanten auf Video.
Am Open-End-Buffet wurden nicht nur Visitkarten und Karrierepläne ausgetauscht.
Einige Teilnehmer gingen mit Interviewvereinbarungen nach Hause, andere besiegelten Kooperationen. Und Karriere-Lounge-Initiatorin Johanna Zugmann notierte zahlreiche Angebote von Teilnehmern - darunter Personalchefs, Coaches und Headhunter -, sich an den folgenden
Veranstaltungen als Referent und Freund der
Standard
-Leser zu engagieren. Die nächste
Lounge steht unter dem Generalthema "Netzwerke" und
findet am 16. März statt.
Infos: 53170/232
ulrike.gutsch@derstandard.at
(DER STANDARD, Print-Ausgabe, 3.2.2001)