Natur
UNO konstatiert BSE-Risiko in mindestens 100 Staaten
Rom - Etwa 100 Länder sind nach Angaben der Vereinten Nationen (UNO) von der Rinderseuche BSE bedroht. Der Leiter
der UNO-Organisation für Ernährung und Landwirtschaft (FAO), Jacques Diouf, erklärte am Mittwoch in Rom, von etwa 1986 an bis heute
sei Tiermehl aus Europa in mehr als 100 Staaten exportiert worden.
Etwa 100 Länder hätten lebende Rinder eingeführt und einige Staaten hätten Tiermehl in Drittländer weiterexportiert. Große Mengen an
Tiermehl aus Großbritannien seien in den Nahen Osten sowie nach Osteuropa und Asien ausgeführt worden. Das geringste Risiko bestehe für
Länder in Lateinamerika sowie für Australien und Neuseeland.
Die Risikoländer sollten kein Tiermehl an Rinder, Schafe oder Ziegen verfüttern, teilte Diouf in einer schriftlichen Antwort auf Fragen der
Nachrichtenagentur Reuters mit. Um das Infektionsrisiko noch weiter zu senken, sollte ein allgemeines Verbot der Verfütterung von Tiermehl
erwogen werden. Die UNO hatte Ende Jänner weltweite Maßnahmen zum Kampf gegen BSE gefordert. Dabei kündigte sie eine gemeinsame
Expertenkonferenz mit der Weltgesundheitsorganisation (WHO) an, auf der vor allem für Entwicklungsländer Maßnahmen für die BSE-
Bekämpfung erarbeitet werden sollen.
Mit BSE infiziertes Fleisch steht im Verdacht, beim Menschen eine Variante der tödlichen Creutzfeldt-Jakob-Krankheit (vCJD) auslösen zu
können. In Großbritannien war mit der achtziger Jahre der erste Fall von BSE registiert worden. In Europa sind seitdem mehr als 80
Menschen an vCJD gestorben, die meisten von ihnen in Großbritannien. (APA/Reuters)