Wien - Die Katholische Jugend Österreichs (KJÖ)will "populistischem Agieren auf die Spur kommen". Zu diesem Zweck wurde am Donnerstag der Behelf "Kleiner Mann - ganz groß. Populismus statt Politik?" vorgestellt. Darin enthalten ist eine Sammlung von Aufsätzen über Populismus, woran man ihn erkennt und wie er sich äußert. KJÖ-Vorsitzender Clemens Gumpenberger nannte den Nationalrats-Wahlkampf 1999 mit seinen ausländerfeindlichen Untertönen seitens der FPÖ als Anstoß für das Projekt. Der Behelf sei aber auch eine Reaktion auf das zuletzt gestiegene politische Interesse innerhalb der mit 155.000 Mitgliedern größten Jugendorganisation in Österreich. "Wir brauchen Politik statt Populismus", sagte der als Gast geladene Präsident der Katholischen Aktion Österreichs (KAÖ), Christian Friesl. Populisten würden sich "als Erlöser feiern lassen". Immun gegen populistische Parolen mache vor allem Bildung, betonte der KAÖ-Chef weiter. Auch vor der Wienwahl will die KJÖ sensibilisieren: Im Vorfeld soll ein "Denkzettel" verteilt werden, um eine differenziertere Bewertung der Parteien zu erreichen. (red/DER STANDARD, Print-Ausgabe, 8. 2. 2001)