Innsbruck - Als "absolut aberwitzig" hat am Freitag der Grüne Gesundheitssprecher, Kurt Grünewald, eine mögliche Nachfolge des vor der Ablöse stehenden Präsidenten des Hauptverbandes, Hans Sallmutter, durch FPÖ-Sozialsprecher Reinhart Gaugg bezeichnet. Im Zusammenhang mit der Diskussion um den Hauptverband meinte Grünewald, es hätte ein "gewisses Rationalisierungspotential" gegeben, bei dem man "kostendämpfend" agieren hätte können. Dies sei aber verabsäumt worden, betonte Grünewald bei einer Pressekonferenz in Innsbruck. Fest stehe aber, dass der Hauptverband einiges "unzureichend" bezahlt habe. Die Gesundheitspolitik hätte nach Grünewald "ausreichender gemacht werden sollen". Darüber hinaus hätten Steuerungsmöglichkeiten "besser abgesteckt" werden sollen. Als möglichen Ausweg aus der Krise rund um die Ablöse des Hauptverbands-Präsidiums müssten, wie Grünewald erklärte, die Instrumente der Sozialpartnerschaft "tabufrei" diskutiert werden. Es sei wichtig, sich vom "Proporz-Denken" wegzubewegen. "Solche Positionen sollten in Zukunft ausgeschrieben werden", forderte der Gesundheitssprecher. Weiters müsste überlegt werden, wie "schlankere Entscheidungsstrukturen" geschaffen werden könnten. Die "politischen Zügel" sollten "etwas weniger straff" gehalten und mögliche Sozialversicherungs-Modelle auf den Tisch gelegt werden. Erst dann sollte darüber entschieden werden, "was das richtige ist". Als "Märchen" bezeichnete Grünewald die angebliche Kostenexplosion im Gesundheitswesen. "Harte Fakten" würden beweisen, "dass Österreich mit seinen Gesundheitsausgaben im Mittelfeld der EU liegt". Es sei verleugnet worden, dass Rahmenbedingungen, die "für die Ausgaben und Einnahmeentwicklungen der Kassen verantwortlich sind, vom Gesetzgeber und damit der Bundesregierung" gesetzt worden sind. "Ungeschminkte Machtansprüche und widersinnige Attacken gegen die Selbstverwaltung der Krankenkassen sollten ideologisch unerwünschte Personen aus ihren Ämtern entfernen", sagte Grünewald. (APA)