Wien - Wenige Wochen vor der Wiener Wahl ortet die Wiener Junge ÖVP einen "Skandal" um die Homepage der Sozialistischen Jugend Österreichs (SJ). "Hier wird allen Ernstes auf der Page einer Jugendorganisation einer demokratischen Partei gezeigt, wie Pflanzen angebaut werden, die zur Drogenproduktion verwendet werden können", erklärte Gerhard Loub von der JVP Penzing der APA. Genau gesagt geht es um eine detaillierte Anleitung zum Hanfanbau. Im Wiener Sicherheitsbüro findet man die Sache ebenfalls alles andere als lustig. Vor allem der Umstand, dass unter Punkt 4. eine genaue Anleitung zur "Verarbeitung der Ernte" bezüglich "Fermentierung", "Haschisch Herstellung" und praktische Tipps zur Verbesserung des Rauchs gegeben werden, drüften den Bogen der heimischen Gesetze überspannen. "Das ist ziemlich eindeutig ein Verstoß gegen den Paragraphen 29 des Suchtmittelgesetzes", erklärt ein Suchtgift-Spezialist des Sicherheitsbüros der APA. Zumndest der Tatbestand der "Billigung" wenn nicht des "Gutheißens" der Herstellung von Drogen werde erfüllt. "Der strafrahmen beträgt bis zu sechs Monaten Haft oder 360 Tagessätzen." SP verurteilt Anleitung zum Hanfanbau aufs Schärfste Die Wiener SPÖ betonte, man verurteile selbstverständlich Anleitungen zum Hanfanbau auf Internet-Homepages auf das Schärfste. Allerdings handle es sich bei der Anleitung nicht um die Homepage der Sozialistischen Jugend, betonte der Sprecher der Wiener SPÖ, Harry Schranz. Außerdem sei die SJ eine eigenständige Rechtspersönlichkeit. Die SP-Wien lege jedenfalls Wert auf die Feststellung, dass hier nichts im Einflussbereich der Landespartei geschehen sei. "Wir distanzieren uns auf das Schärfste", so Schranz. (APA)