Berlin - Berlin - Die internationale Filmkritiker-Jury hat ihren FIPRESCI-Preis der Berlinale am Samstag an den Wettbewerbsfilm "Italienisch für Anfänger" von Lone Scherfig vergeben. Der Kirchenpreis der ökumenischen Jury ging ebenfalls an den Dogma-Film der dänischen Regisseurin. "Italienisch für Anfänger" war auch der erste Publikumsliebling der 51. Berlinale. Der zwölfte, nach den strengen Regeln der Dogma-Filmer nur mit Handkameras sowie ohne künstliches Licht und genau festgelegte Dialoge gedrehte Film wurde bei seiner ersten Aufführung im Berlinale-Palast bejubelt. Dogma sogar mit Happy-End Die 41-jährige Regisseurin, die als erste Frau einen Dogma-Film drehte, erzählt von einer Gruppe einsamer Singles in einem dänischen Provinznest. Ein verwitweter Pfarrer, eine Friseuse, ein Restaurantbetreiber, ein Hotelangestellter, eine Bäckerin und eine Kellnerin melden sich zu einem Anfängerkurs für Italienisch an. Die Schicksale der sechs Singles kreuzen sich auf teils kuriose, teils tragische Weise. Am Ende gibt es sogar ein Happy End. Sehr skandinavischer Film, dessen Humor auch außerhalb Dänemarks funktioniert "Ich habe mich an das Keuschheitsgelübde der Dogma-Filmer gehalten, sich nur von der Wahrheit inspirieren zu lassen", daher gebe es auch fast keine Musik in ihrer Regiearbeit, um das Publikum nicht in seinen Gefühlen zu beeinflussen. Die Regisseurin zeigte sich überzeugt, dass ihr in Dänemark bereits zum Kassenschlager gewordener Film auch in anderen Ländern seine Zuschauer finden wird: "Es ist ein sehr skandinavischer Film mit schüchternen, zurückhaltenden Menschen, aber der Humor meines Films funktioniert auch außerhalb Dänemarks". Der 1995 gegründeten Dogma-Gruppe gehören unter anderem die Regisseure Lars von Trier, Thomas Vinterberg und Sören Kragh-Jacobsen an, die dem "oberflächlichen Kino der Illusionen" ein neues "Kino der Wahrheit" entgegensetzen wollen. In ihrem Manifest haben sie sich unter anderem dazu verpflichtet, niemals im Studio zu drehen, nur Handkameras und kein künstliches Licht zu verwenden sowie auf oberflächliche Action-Elemente zu verzichten. (APA/dpa)