Berlin - Seine offizielle Weltpremiere hat der in Nordamerika aus den Kinos verbannte Film "Don's Plum" von R. D. Robb mit Hollywood-Star Leonardo Di Caprio am Samstag auf der Berlinale gefeiert. Er wurde bereits 1995 mit einem Budget von nur 100.000 Dollar in Schwarz-Weiß abgedreht, darf nach einem Rechtsstreit der Produzenten mit den Schauspielern Di Caprio ("Titanic") und Tobey Maguire ("Gottes Werk und Teufels Beitrag") nicht in den USA und Kanada gezeigt werden. In dem Film spielt durchgehend "Don's Plum", einem (realen) Restaurant bei Los Angeles. Sieben Jugendliche sitzen um einen Tisch und reden über Sex, Drogen und Selbstbefriedigung, ihre Ängste und Träume. Die Dialoge sind angeblich weitgehend improvisiert und "authentisch". Di Caprio spielt in Polo-Hemd und zerschlissenen weiten Jeans den sich demonstrativ cool gebenden Derek. Maguire ist Ian, über den man während des ganzen Films nur erfährt, dass er Vegetarier ist. Gelegentlich schlagen die Wellen hoch: Eines der Mädchen wirft ihre Sandalen nach Derek, nachdem er sie mit Sticheleien und Beschimpfungen dazu gebracht hat, dass sie weinend aus dem Lokal flieht und draußen ein Auto zertrümmert. Zwei prügeln sich sogar, aber am Ende sind alle wieder Freunde. Als absehbar wurde, dass Di Caprio und Maguire auf dem Weg zu Weltruhm waren, sollen sie Presseberichten zufolge massiven Druck auf die Verleihe in Hollywood ausgeübt haben, den Film nicht in die Kinos zu bringen. Offenbar empfanden sie das Werk als Karrierehindernis. Laut einem Bericht von 'Smoking Gun' soll Leo Di Caprio den Film ursprünglich als "great" bezeichnet haben, vom mit ihm befreundeten Tobey Maguire dann umgestimmt worden sein. Sehr gut möglich auch, dass der wesentliche Druck von den Agenten gekommen sein, die wohl fürchteten, Leos viel publizerte "wilde" Phase könnte zu offensichtlich als läppische Posiererei erscheinen. 1998 klagte Produzent David Stutman gegen die beiden Darsteller, weil sie den Vertrieb des Film verhindert hätten. Ein Jahr später schlossen die einen Vergleich, demzufolge "Don's Plum" nur außerhalb der USA und Kanadas gezeigt werden darf. (Reuters/hcl)