Auf den US-Konzern kommen wegen seiner Geschäfte mit dem Dritten Reich womöglich Entschädigungsforderungen in Milliardenhöhe zu. Wie das Nachrichten-Magazin Der Spiegel in der neuen Ausgabe berichtet, rechnet der amerikanische Autor Edwin Black in seinem Buch "IBM und der Holocaust" dem Datenmulti sein früheres "Bündnis mit den Nazis" vor. Das diese Woche weltweit in acht Sprachen vorgestellte Buch, aus dem Der Spiegel jetzt Auszüge druckt, beschreibt, wie die US-Firma sich mit dem Nazireich einließ; sie habe durch ihre meist von Tochtergesellschaften produzierten Rechenmaschinen den Tätern die Instrumente geliefert, Krieg und KZ-System zu verwalten. Wie Der Spiegel weiter meldet, reichen gleichzeitig mit der Buchveröffentlichung ehemalige Zwangsarbeiter vor einem New Yorker Gericht eine Sammelklage gegen die Firma ein. Wissentlich hätten die Amerikaner, so die von dem US-Anwalt und Entschädigungsspezialisten Michael Hausfeld vertretenen Kläger, "Unterdrückung und Völkermord" erleichtert sowie die Logistik des Nazireichs gestärkt. Der Konzern habe beim Holocaust somit eine aktive Rolle gespielt und dies jahrzehntelang "arglistig verschleiert". Eine Schadenssumme wurde noch nicht beziffert, theoretisch anspruchsberechtigt seien jedoch über 100.000 KZ-Überlebende, wie Anwalt Hausfeld in seinem Schriftsatz mitteilt.