Von einer Gruppe Kannibalen bis zu Harry Potter war beim diesjährigen Wiener Faschingsumzug in Meidling, der rund 25.000 Schaulustige anlockte, alles vertreten. Politprominenz von Bürgermeister Michael Häupl über eine Gilde "schwarzer" Bezirksvorsteher - Adolf Tiller, Karl Homole und Heinz Gerstbach - sowie dem "roten" Bezirkschef Herbert Hezucky bis zu Hansjörg Schimanek spendeten lautstarken Beifall. "Immer im Dienst" Die Gastgeber, die Meidlinger Faschingsgilde unter Präsidentin Anna Kellner, hatten einen Wagen mit Wiener Wäschermädeln aufgeboten, dessen Sponsoren nicht nur für "Coral", sondern auch für "Sportgummi" warben. Einmal mehr im Mittelpunkt der Begeisterung stand die Jedlersdorfer Faschingsgilde, die unter dem Motto "Brasil 2001" auch ihre Mädchengarde aufgeboten hatte - angesichts der Witterung eher züchtig verhüllt, was viele Zuschauer bedauerten. Aus Ober St. Veit war eine Fliegerstaffel angerückt. Die Döblinger Faschingsgilde war diesmal mit einem 50 Jahre alten Polizeieinsatzfahrzeug angerückt, um zu beweisen, dass diese Narren "immer im Dienst" sind. Darüber hinaus wollten die Döblinger auch 102 Dalmatiner aufbieten, auf Grund des Sparpakets wurden es allerdings nur fünf - entzückende - Mädchen. Die Währinger Faschingsgilde hatte sich dem Hexenzauber rund um Harry Potter verschrieben. Sonderapplaus gab es für die Firma Peleska aus Wien-Donaustadt, die ein "garantiert BSE-freie Suppe" anbot: Kannibalen kochten einen Abenteurer. Die einzige "politische" Aussage kam von der Firma Austro Schnee. Auf ihrem Wagen stand "Wählen Sie Grün - für Ihr Dach" (das Unternehmen führte nämlich auch Dachbegrünungen durch. Für lautstarke Musikuntermalung sorgten zwei Fanfarenzüge aus Micheldorf (OÖ) und Mödling, fünf Musikkapellen, neben dem Jedlersdorfern auch Mädchengarden aus Micheldorf, Mödling und Bruck/Leitha sowie zwei Vorarlberger Guggenmusikgruppen aus Satteins ("Staapattaflözer Sataans") und Hohenems ("Emser Palast-Tätscher"). (APA)