Wien - Die Umstrukturierungspläne im Gewerkschaftsbund sieht der Vorsitzende der Gewerkschaft der Gemeindebediensteten, Günter Weninger, als sinnvoll an. Er unterstütze den Vorschlag von ÖGB-Präsident Fritz Verzetnitsch, denn "nichts zu machen wäre das Schlechteste", so Weninger. Es gehe "nicht ums Zertrümmern, sondern um eine bessere Zusammenarbeit innerhalb der Gewerkschaft". Gleichzeitig dürften die Mitglieder "nicht das Gefühl haben, dass sie von der einen zur anderen Gewerkschaft hin und her geschupft werden, sondern sie müssen in aller Stärke vertreten werden". "Keine Antwort" wollte er auf die Frage geben, wer denn beispielsweise neuer Vorsitzender der geplanten Branchengewerkschaft "Öffentliche Verwaltung" wird, die sich aus den beiden derzeitigen Fachgewerkschaften Öffentlicher Dienst und Gemeindebedienstete zusammensetzen würde. Die an Mitgliedern etwas stärkere Gewerkschaft Öffentlicher Dienst wird ja vom ÖVP-Mann Fritz Neugebauer geleitet, Weninger selbst gehört der SPÖ-Seite an. Über Personaldebatten werde man nicht jetzt diskutieren, denn dann sei die Gefahr gegeben, dass mit der Reform nichts weitergehe. Betreuung der Mitglieder notwendig Notwendig sei eine flächendeckende Betreuung der Mitglieder. Hier müssten alle mitarbeiten. Weninger gab zu bedenken, dass die heutigen Strukturen der Gewerkschaft mit den wirtschaftlichen Strukturen nicht zusammen passten. Als Beispiel nannte er die Postgewerkschaft. In diesem Bereich gebe es beispielsweise Ausgliederungen und hier müsse man auch beim ÖGB neue Organisationsformen finden. Wer von den 13 Fachgewerkschaften in die geplanten acht Branchengewerkschaften wohin übersiedelt, "haben wir jetzt zu evaluieren". Dies könne man nicht ad hoc sagen. Die größte Gewerkschaft, jene der Privatangestellten, werde aber weiterhin einer der großen Faktoren sein und wahrscheinlich in den Bereich Handel, Banken, Versicherungen und Vereine übergehen. "Wegbrechen" werde der GPA möglicherweise der Bereich der Industrieangestellten. Kein Kommentar von Nürnberger Keinen Kommentar abgeben wollte zu den ÖGB-Reformplänen der Vorsitzende der Gewerkschaft Metall, Bergbau, Energie, Textil, Bekleidung und Leder, Rudolf Nürnberger. (APA)