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Sydney – Einer der Pioniere der modernen Aborigine-Malerei aus Australien, Johnny Warangkula Tjupurrula ist am Montag im Alter von etwa 75 Jahren verstorben. Warangkulas Werke werden auf dem internationalen Kunstmärkten zu hohen Preisen gehandelt. Sein Bild "Wassertraum in Kalipimpa" erreichte mit umgerechnet 3,9 Millionen Schilling im vergangenen Jahr einen Rekordpreis für ein Werk der australischen Ureinwohner.

Warangkula gehörte zu 1.400 Aborigines, die Anfang der 70er Jahre zwangsweise aus weit auseinander liegenden Gebieten in der Wüsten-Siedlung Papunya 300 Kilometer westlich von Alice Springs im Zentrum Australiens angesiedelt wurden. Auf Empfehlung eines Kunstlehrers begannen viele der Entwurzelten, ihre Verzeiflung über den Verlust ihrer traditionellen Heimat in Bilder umzusetzen. Warangkula wurde mit seiner charakteristischen Punktmalweise bald einer der führenden Vertreter und Vorbild für eine ganze Generation von Aborigine- Künstlern.

Er selbst profitierte kaum von dem Wert seiner Bilder. Sein Einkommen teilte er mit seiner Familie und seinen Freunden. Händler mit wenig Skrupel nutzten seine finanzielle Situation aus, kauften seine Bilder für einen Spottpreis und verkauften sie mit enormen Profiten. In den letzten Jahren konnte er nicht mehr arbeiten und verbrachte seine Zeit bei seiner Tochter in einfachsten Verhältnissen. (APA/dpa)