Wien - "Die Erweiterung der EU liegt in unserem ureigensten Interesse". Das erklärte Bundespräsident Thomas Klestil im Vorfeld des Arbeitsbesuchs des kroatischen Präsidenten Stipe Mesic in Österreich (20. bis 23. Februar) gegenüber der in Zagreb erscheinenden Tageszeitung "Vecernji list". Es sei falsch, Österreich als "Bremser" der Erweiterung zu sehen, stellte der Bundespräsident klar. "Wir wollen nicht länger Außengrenze der EU sein, sondern Zentrum und Mitte", so Klestil in dem Interview, das der APA im Voraus übermittelt wurde. "Ich persönlich habe es zu einem Hauptziel meiner Amtstätigkeit gemacht, die Erweiterung der EU voran zu bringen," meinte Klestil. Durch das unterschiedliche Einkommensniveau sei in Österreich freilich die Sorge vorhanden, dass der Arbeitsmarkt in Unordnung gebracht werden könnte, räumte der Bundespräsident ein. "Hier müssen durch Übergangsregelungen Ängste, die vor allem in Grenznähe bestehen, abgebaut werden". Wichtige Voraussetzung für die Intensivierung der Wirtschaftsbeziehungen zwischen den beiden Ländern sei jedoch, dass Kroatien klare gesetzliche Rahmenbedingungen für Auslandsinvestitionen schaffe und bürokratische Hürden für Investitionen beseitige. An "Vecernji list", der größten Tageszeitung Kroatiens, ist seit Anfang Februar die österreichische "Styria Medien AG" ("Die Presse", "Kleine Zeitung") zu 98 Prozent beteiligt. Geschäftsführer ist Klaus Schauer, der von der "Kleinen Zeitung" nach Zagreb wechselte. (APA)