Ein neues Gesetz zur Bekämpfung des Terrorismus ist in Großbritannien in Kraft getreten. Innenminister Jack Straw verteidigte am Montag das Gesetz gegen Vorwürfe, es sei "islamfeindlich". Das Gesetz bringt eine Erweiterung der Definition des Terrorismus. Künftig können damit auch Organisationen wie die Kurdische Arbeiterpartei (PKK), der Palästinensische Islamische Jihad oder die tamilischen Befreiungstiger von Tamil Elam (LTTE) verboten werden. Keine Unterscheidung zwischen Freiheitskämpfern und Terroristen Wird eine Organisation verboten, sind sowohl Mitgliedschaft als auch finanzielle Unterstützung verboten. Auch dürfen ihre Embleme dann nicht mehr öffentlich gezeigt werden. Der Vorsitzende des "Parlaments der Moslems" in Großbritannien, Ghayasauddin Siddiqui, sagte der BBC, viele Asiaten fühlten sich durch das Gesetz bedroht. Pakistani, die für die Unabhängigkeit Kaschmirs von Indien kämpften, könnten sich diskriminiert fühlen. Er forderte eine Unterscheidung "zwischen Freiheitskämpfern und Terroristen". Die tamilischen Rebellen der LTTE haben bereits erklärt, sie würden sich aus den unter norwegischer Vermittlung zu Stande gekommenen Friedensgesprächen für Sri Lanka zurückziehen, falls ihre in London ansässige Organisation in Großbritannien verboten würde. Gesetz sei nicht islamfeindlich Straw wies Vorwürfe zurück, das Gesetz sei gegen den Islam gerichtet. Er selbst sei eine Wortführer in der Regierung gegen Islamfeindlichkeit. "Nach unserer Tradition haben in diesem Land alle Menschen das Recht, friedlich und manchmal auch lautstark zu protestieren. Sie haben nicht das Recht, durch Gewalt oder die Androhung von Gewalt zu versuchen, das Funktionieren unserer Demokratie zu stören." Computer-Terrorismus soll eingedämmt werden Zu den Organisationen, die verboten werden können, gehören nach den Worten von Straw ausdrücklich auch Computer-Terroristen, die etwa mit Hilfe des Internets Schaden anzurichten versuchen: "Deren Taten können schlimmere Auswirkungen als eine Bombe haben." Nach Medienberichten könnten auch die Organisationen militanter Tierschützer auf die Anti-Terror-Liste kommen. (APA)