Wien - Die Richtschnur der FPÖ liegt bei jenen 27,9 Prozent, die die Wiener Freiheitlichen 1996 erreichten. Dies erklärte Wiens FP-Chef Hilmar Kabas, als er Mittwochvormittag die Wahlkreiskandidaten der FPÖ präsentierte - abgesehen vom Nichtvorlegen der Landeswahlliste die einzige Überraschung: Die Wahlkreisliste wird von lange bekannten FP-Köpfen dominiert. "Wir haben auf erfahrene und bewährte Mandatare gesetzt", erklärte Kabas, der - ebenso wie der gemeinsam mit ihm in die Ermittlungen des Spitzelskandals involvierte FP-Landesparteisekretär Michael Kreißl - als Spitzenkandidat in seinem Wahlkreis aufscheint. Ob Kreißl auch auf der Landesliste Platz finden wird, wollte Kabas nicht sagen. Die Landesliste soll kommende Woche vorliegen. Auf schlechte Umfragewerte der FPÖ gäben sie nichts, erklärten Kabas und seine Wiener Spitzenkandidatin Helene Partik-Pablé. Dass die FPÖ in der Bundesregierung sei, könne allerdings Grund für leichten Gegenwind sein. Die Frage, wieso derselbe Wind der ÖVP den Rücken stärke, stelle sich aber nicht, so Kabas: "Umfragen sind Umfragen - nach dem, was wir aus der Bevölkerung hören, liegt die ÖVP nicht so gut." Hauptgegner sind aber ohnehin die SPÖ und der "Lügner" (Partik-Pablé) Michael Häupl. Nach Lesart der FPÖ "muss die SPÖ schon in die unterste Schublade greifen" und die pensionierte Richterin "diffamieren und verleumden". Die FPÖ führe dagegen einen "fairen und sachlichen" Wahlkampf. Dies inkludiere auch die rot-grünen FP-Plakate ohne Hinweis auf den Urheber. Die Aussagen darauf, so Pablé, wären nicht erfunden: "Alle diese Forderungen stehen im Wahlprogramm." Nicht im Wahlprogramm der FPÖ, aber dafür in einem Schreiben des Handelsgerichtes Wien findet sich eine andere Feststellung: Per "Einstweiliger Verfügung" wird der FPÖ untersagt, die Charaktere der ORF-Sendung MA 2412 in ihrer Wahlwerbung auftreten zu lassen. (DER STANDARD, Print-Ausgabe, 22.2.2001, rott)