Brisbane - Australische Wissenschafter haben eine ganz neue Methode gefunden, um den Treibhauseffekt auf ihrem Kontinent zu reduzieren: Sie wollen den 24 Millionen einheimischen Rindern beibringen, ihr Futter besser zu verwerten, um seltener aufzustoßen und somit weniger Methangas zu produzieren. Der Wirtschaftswissenschafter John Rolfe und weitere Forscher an der Universität von Queensland haben berechnet, dass jedes Rind alle zwei bis drei Minuten einmal rülpsen muss. Pro Tag stoße es somit rund 200 Liter Methan aus. Wie Rolfe am Donnerstag in Brisbane versicherte, ließe sich der Schadstoffausstoß drastisch verringern, wenn die Tiere lernten, das Futter schneller umzusetzen. "Eine Frage der Zeit" Laut Rolfe geht in Australien rund ein Drittel des Ausstoßes von Treibhausgasen auf das Konto der Agrarindustrie. Dies könne auch den Behörden nicht verborgen bleiben: Zwar konzentrierten sie zur Zeit ihre Bemühungen um eine Abgasreduzierung auf Kraftwerke und Autoindustrie. Doch sei es nur eine Frage der Zeit, bis auch die Bauern an der Reihe seien. Schon vor rund einem Jahr hatte die Nachricht für Aufsehen gesorgt, Nahrungsmittelzusätze sollten in Uganda Blähungen von Rindern vermeiden. Nach Angaben eines Futtermittelherstellers sollte der dadurch verminderte Ausstoß von Methangasen etwa 30 Millionen Tonnen Kohlendioxid entsprechen. (APA/AP)