Kunst und Kultur
Produktiver Wildwuchs
"Tricky Women": Filmpreis ex aequo an Kanadierin und US-Amerikanerin
Wien - Die Kanadierin Michele Cournoyer (für "The Hat/Le chapeau") und die US-Amerikanerin Joanna Priestley (für
"Surface Dive") haben bei dem ersten Wiener Frauen-Animationsfilm-Festival ex aequo den erstmals verliehenen
"Tricky Women Preis" der Stadt Wien gewonnen. Den mit 50.000 Schilling dotierten Preis überreichte am Dienstag
Abend im Votiv Kino Erika Kaufmann von der Kulturabteilung der Stadt Wien. Der mit 20.000 S dotierte Preis der
Firma Synchro Film und Video geht an die Schweizerin Rita Küng für "La difference", weitere vier Filme erhielten
spezielle Erwähnungen.
"The Hat/Le chapeau" (sechs Minuten) handelt von einer exotischen Tänzerin, die als Kind missbraucht wurde,
"Surface Dive" (7,5 Minuten) ist ein abstrakter, aufwändig produzierter Film, inspiriert von einem Tauchgang in
einem Süßwassersee in Yucatan. "La difference" (8 Minuten 51) ist ein tragikomisches Verwirrspiel um
Transsexualität und Travestie. Spezielle Erwähnungen erhielten "Anorexie" von Jennie Tietze aus Deutschland,
"Cho wa dada?" von Gaelle Denis aus Frankreich, "Daddy and I" von Hye-Jung Kim aus Korea und "Tennis" von
Jael Claire Shahmoon aus Israel.
Insgesamt waren 39 Filme im Wettbewerb vertreten, die aus 117 eingereichten und zwischen 1999 und 2001
entstandenen Filmen aus 20 Ländern ausgewählt wurden. In der Künstlerinnen-Fachjury saßen die Österreicherin
Heidemarie Seblatnig, die Deutsche Bärbel Neubauer, die Britin Jayne Pilling und die Amerikanerin Suzan Pitt. Das
vom Verein culture2culture organisierte Festival "Tricky Women" soll künftig alle zwei Jahre stattfinden. (APA)