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U2-Sänger Bono mit Prinz Sadruddin Aga Khan

Foto: APA/Keystone
Rossiniere - Rund 350 Trauergäste haben am Samstagmorgen in Rossiniere dem Maler Balthus die letzte Ehre erwiesen. Balthus war am vergangenen Sonntag gestorben. Unter den Trauergästen befanden sich die Schweizer Bundesrätin Ruth Dreifuss und Bono, der Sänger der irischen Popgruppe U2. An Prominenz gaben dem Maler auch Prinz Sadruddin Aga Khan, der Fotograf Henri Cartier-Bresson und das Model Elle McPherson das letzte Geleit. Die Regierungen Frankreichs und Italiens hatten Vertretungen entsandt. In der Dorfkirche wurde um 10.00 Uhr ein Trauergottesdienst abgehalten. Gemäss Balthus' letztem Willen zelebrierte ein katholischer polnischer Priester den Beerdigungsgottesdienst. Nach dem Gottesdienst überführte eine von zwei Pferden gezogene Kutsche den mit schwarzen Tüchern verhängten Sarg zum Grab. Der Maler wurde am Fusse eines Hügels auf einer der Stiftung Balthus gehörenden Parzelle beigesetzt. Die letzte Ruhestätte liegt nicht weit von dem schweizer Chalet, das der Künstler während gut 23 Jahren bewohnt hatte. Als Ehrenbürger von Rossiniere besaß der französische Künstler auch einen schweizer Pass. Bono, ein enger Freund des Verstorbenen, sang am Grab. Balthus war am vergangenen Sonntag in seinem Chalet in Rossiniere zehn Tage vor seinem 93. Geburtstag verstorben. Das Werk des am 29. Februar 1908 in Paris als Balthasar Klossowski de Rola geborenen Grafen aus polnischer Familie ist zum grössten Teil im Besitz privater Sammler. Der Maler wird zu den grössten Künstlern des 20. Jahrhunderts gezählt. Seine Bilder erlangten jedoch erst Mitte der fünfziger Jahre öffentliche Anerkennungen. Er ist einer der wenigen Maler, die schon zu Lebzeiten im Louvre gezeigt wurden. Der Autodidakt Balthus gehörte weder einer Schule noch einer Richtung der Malerei an. (APA/sda)