Phnom Penh - In Kambodscha haben Biologen eine Riesenschildkröten-Art wiederentdeckt, die seit Ende des 19. Jahrhunderts in dem südostasiatischen Land als ausgestorben galt. Ein Forscherteam der Wildlife Conservation Society in New York fand Anfang des Monats eine Kolonie der bedrohten, bis zu mehr als 30 Kilogramm schweren Schildkröte an einem abgelegenen Flusslauf im Süden Kambodschas, wie die Wissenschafter am Dienstag mitteilten. Die Schildkröten-Art war früher ausschließlich im Besitz der königlichen Familie Kambodschas, die sich deren hühnereigroßen Eier als Delikatesse schmecken und die Tiere per Dekret schützen ließ. Ausgehend von der Anzahl der am Fluss Sre Ambel in der südlichen Provinz Koh Kong gefundenen Nester gingen die Wissenschaftler davon aus, dass heute rund 50 Tiere der Art in der Region leben. Die Wissenschafter wollen eigenen Angaben zufolge König Norodom Sihanouk um Unterstützung für den Erhalt der Riesenschildkröte bitten. Weniger als 30 Exemplare ihrer Art werden noch in Indien vermutet; eine kleine Population lebt den Angaben zufolge noch in Malaysia. (APA)