Wien – Spätestens am Aschermittwoch, ist allen ZweiflerInnen klar. Die Ankündigung von Sozialminister Herbert Haupt (FPÖ), in seinem Ministerium eine eigene Abteilung für Männerpolitik aufbauen zu wollen, ist kein Faschingsscherz, auch wenn die Nummerierung (VI/6) verdächtig danach klang. So wie es aussieht, wird jedenfalls ein Mann davon profitieren, Johannes Berchtold, der ja als Leiter der neue Abteilung angekündigt wurde. Immer nur die Besten? Dass der leitende Kopf von vornherein fest steht, mutet seltsam an. Ist doch die FPö immer jene Partei, die für Führungspositionen angeblich immer nur die Besten aussucht und keine Freunderlwirtschaft einreißen lassen will. Im Fall Berchtold ist eines objektiv feststellbar: der gute Mann sucht dringend eine neue Beschäftigung, denn seine bisherigen Funktionen sind ihm mit dem Weggang seiner Mentorin Elisabeth Sickl abhanden gekommen. Unter Sickl war Berchtold Vize-Kabinettschef und fungierte auch als ihr politischer Berater. Den Posten eines Vize-Kabinettschefs hat unter Haupt eine Frau bekommen. Und einen eigenen "politischen Berater" hat Haupt neben seinen politischen Fachreferenten nicht nötig. Auf der Suche nach einem Job Berchtold war somit auf der Suche nach neuer Beschäftigung. Ohne Job war er bereits gewesen, noch bevor er in die Dienste von Elisabeth Sickl getreten war. Wie er selbst im Ministerium freimütig herumerzählte, hatte er, nachdem ihn die freiheitliche Akademie nicht mehr haben wollte, spontan bei der damaligen Sozialministerin Sickl angefragt, ob sie so einen Typen wie ihn nicht brauchen könne. Sickl nahm ihn und hievte ihn gleich an die Spitze ihres Kabinetts. Der Philosoph und Vertragsbedienstete schaute sich nach Hauptens Einzug in den Stubenring im Ministerium nach einer neuen Aufgabe um. Bei der vakant gewordenen LeiterInnenstelle der Abteilung Jungendpolitik siegte eine Frau, Elisabeth Ziegler. Möglicherweise – aber das fällt in den Bereich der Spekulation! -– hat diese zweimalige Niederlage gegenüber Frauen den Philosophen auf die Idee gebracht, dass Männer wie er Hilfe bräuchten. Doch mit der kreativen Idee, eine Männerabteilung zu schaffen, die von ihm geleitet werden würde, bot sich ein Ausweg an. Offene Ausschreibung würde Vorwurf entkräften Den Vorwurf, dass für Berchtold nur eine Versorgungsposten geschaffen werden sollte, wäre leicht zu entkräften: Der Chefposten der neuen Männer-Abteilung sollte offen ausgeschrieben und die besten KandidatInnen zum Zuge kommen. Bewerben könnten sich auch Frauen. Ganz nach dem Motto von Sozialminister Haupt, der ja glaubt, auch als Mann Fraueninteressen vertreten zu können.