Kunst
Der Mensch - nur ein Rädchen im Getriebe
Die "polierte, kalte Welt" des Andreas Gursky: Vorschusslorbeeren für MoMA-Ausstellung des Becher-Schülers
New York - Gigantisch, high tech, schnell lebig und global ist die Welt, die der deutsche Meisterfotograf Andreas Gursky derzeit
dem New Yorker Publikum vor Augen hält. Mit seiner Ausstellung im MoMA, dem Museum für Moderne Kunst, präsentiert er eine Welt, in
der der Einzelne nicht mehr als ein winziges Rädchen im Getriebe ist. Die spektakuläre Fotoschau "Andreas Gursky" wurde am Sonntag
eröffnet und ist bis zum 15. Mai in New York zu sehen.
Kritiker spendierten ihr schon im Voraus reichlich Applaus. Gurksys riesige Fotografien seien so atemberaubend schön, so geschickt mit
Computern verändert, cinematisch so verführerisch, dass sie schon fast Argwohn aufkommen ließen, schrieb die "New York Times".
Die Ausstellung umfasst Aufnahmen des Deutschen von 1984 bis zur Gegenwart, konzentriert sich aber vor allem auf die 90er Jahre. Der "neue Gursky" reflektiert den "Zeitgeist" der großen Welt, die Olympischen Spiele, ein Marathon-Ereignis mit Hunderten Skiläufern, den
Bundestag, das Börsentreiben in Tokio, eine Siemens-Fabrik in Karlsruhe oder die Sha-Tin-Rennbahn in Hongkong. Dazwischen finden sich
werbegerechte Aufnahmen von Markenartikeln und Fotos von Techno-Raves mit Tausenden ekstatischer Tänzer. (APA/dpa)