Netzpolitik
Gratis-Provider Freeway seit Tagen offline
Technische Probleme - Möglicher Carrierwechsel zur Telekom verzögert sich
Die technischen Probleme beim
Gratis-Internet Provider Freeway dauern an. Nachdem
schon vor Wochen wegen zu geringen Leitungskapazitäten ein Aufnahmestopp
verhängt wurde, ist seit Freitag der Vorwoche "ein Online-Betrieb nicht
möglich", wie es auf der Homepage heißt. Für die mittlerweile rund 30.000
Kunden heißt es bis auf weiteres "bitte warten".Die Schuld
Für Freeway-Geschäftsführer Wolfgang Bleim ist der alternative
Netzbetreiber Cybertron Schuld an den technischen Problemen. Die im
Vorjahr geschlossene Partnerschaft sei bereits gekündigt worden, da die
versprochenen Telefonleitungen nicht wie geplant zur Verfügung gestellt
wurden: "Mit Cybertron haben wir auf das falsche Pferd gesetzt", ärgert
sich Bleim im Gespräch mit pressetext.austria. Von den versprochenen
2.000 Leitungen hätten nicht einmal 60 Prozent funktioniert. Bei
Cybertron wollte man über eine Kündigung und das damit verbundene Kappen
der Leitungen nicht bestätigen: "Wir geben keine Auskünfte über unsere
Kunden", hieß es auf Anfrage kryptisch.
Träger gesucht
Freeway ist nun auf der Suche nach einem neuen Carrier, der mit 4.000
Leitungen immerhin die sechsfache Kapazität eines Einwahlknotens zur
Verfügung stellen muss. Eine Kapazität, die von den alternativen Telkos
wohl kaum jemand aufbringen dürfte. Dem Vernehmen nach verhandelt Bleim
daher derzeit mit der Telekom Austria über die Leitungen, was sich aber
in die Länge ziehen könnte.
"Wir führen mit dem neuen Carrier gerade ein technisches Briefing durch,
wir hoffen, schon in den nächsten Tagen die entsprechenden Leitungen zu
bekommen", erzählt Bleim, ohne Namen nennen zu wollen. Sollte keine
Einigung erzielt werden, wollte er auch nicht ausschließen, es wieder mit
Cybertron zu versuchen oder "einfach umzurouten." Angst, die umständliche
Einwahl könnte Kunden vergraulen, hat der Freeway-Geschäftsführer nicht:
"Wir haben bereits 10.000 Vorbestellungen, ich sah die Zeit bis jetzt
immer als Testphase an." (pte)