Wien - Frauenministerin Haupt bringt das Prinzip "Halbe/halbe", also die Beteiligung der Männer an der unbezahlten Versorgungsarbeit für Haushalt und Familie, sowie ein tragfähiges Primäreinkommen für Frauen wieder in die politische Diskussion. Nicht als "klassisches Familiensplitting" sondern als "Lebensprinzip". Orientieren will er sich am schwedischen Modell, wobei er auf Aktionen an den Schulen setzt, um Mädchen für nicht-traditionelle und damit besser bezahlte Jobs zu gewinnen sowie bezahlte Weiterbildung während der Karenz. Idee geht auf Helga Konrad zurück Vor gut vier Jahren hat die damalige Frauenministerin Helga Konrad für Heiterkeit, Spott und Unverständnis gesorgt, als sie die Kampagne "Halbe/halbe" präsentierte. Der Grund dafür war damals schon die große Einkommensschere zwischen Frauen und Männern. Um "Halbe/halbe" ist es ruhig geworden, die Hauptlast der unbezahlten Arbeit liegt nach wie vor bei den Frauen - und die Einkommensschere ist mit rund 30 Prozent größer denn je. Halbe/halbe in allen Bereichen durchsetzen Haupt will das nicht hinnehmen, er sieht "Halbe/halbe" nicht als Männerwitz sondern als Vorgabe für die künftige Lebensgestaltung, als einen Schritt auf dem Weg zu gerechten Frauenlöhnen, zum Abbau der nach wie vor bestehenden Ungleichheit: "Es ist höchste Zeit, die Rahmenbedingungen in unserer Gesellschaft für die Frauen zu verbessern. Halbe/halbe durchgehend, im Beruf, in der Pension und im Scheidungsfall". Nach einer Scheidung z.B. soll jene/r Partner/in, der/die "den Gewinn der Partnerschaft" hatte, im Regelfall also der Mann, für die Frau Pensionszeiten nachkaufen. "Damit erspart er sich Streitereien vor Gericht und hat finanziell Luft für seine Zukunft", ist Haupt überzeugt. Details wird der Arbeitskreis für die Neuordnung der partnerschaftlichen Pensionen ausarbeiten. (APA)