Darmstadt - 61 Mio. Tonnen Kohlendioxid, somit ein Drittel der gesamten CO2-Emission deutscher Haushalte, könnten durch Verhaltensmaßnahmen vermieden werden. Maßnahmen, die den Energieverbrauch für Raumwärme reduzieren, machen dabei rund 87 Prozent aus. Dies sind die Ergebnisse einer Studie des Fraunhofer-Instituts für Systemtechnik und Innovationsforschung ( ISI ), des Öko-Instituts in Darmstadt und der Technischen Universität München im Auftrag des Umweltbundesamts . "Ein schöner Gedanke, aber leider weit weg von der Realität", erläuterte Edelgard Gruber, Projektleiterin am Fraunhofer ISI. Haushaltsbefragungen und die Untersuchung bereits durchgeführter Programme zur Förderung des klimagerechten Verhaltens zeigten, dass nur wenige Prozente des Potenzials tatsächlich erschlossen werden können. Gewohnheiten, Unkenntnis und fehlende Motivation stehen der vollständigen Ausschöpfung der Möglichkeiten entgegen, so Gruber. Für 2005 kann daher nur mit einer Reduktion von acht Mio. Tonnen Kohlendioxid gerechnet werden, für 2020 mit 19 Mio. Tonnen. Würden alle empfohlenen Verhaltensmaßnahmen wie das Freihalten von Heizkörpern durchgeführt, könnte zusammen mit der Entwicklung immer sparsamerer Geräte das von der Bundesregierung für das Jahr 2005 gesteckte Ziel erreicht werden. Vorgesehen sei eine Reduktion der CO2-Emissionen um 25 Prozent gegenüber 1990. In Handel, Gewerbe und Dienstleistung ließen sich die CO2-Emissionen in Deutschland um insgesamt 23 Mio. Tonnen reduzieren. Dies sind laut Studie etwa 16 Prozent des Gesamtausstoßes in diesem Bereich. Bereits heute lässt sich der Stromverbrauch um rund 14 Mrd. Kilowattstunden pro Jahr durch Abschalten von Stand-by, Anpassen der Betriebszeiten von Geräten an die tatsächliche Nutzung oder manuelles Zu- und Abschalten der Beleuchtung reduzieren. Für die Studie untersuchten die Institute die Sektoren Gewerbe, Handel, Dienstleistung und Haushalte auf Möglichkeiten zur Verminderung der Kohlendioxid-Emission durch energiesparendes Verhalten sind. Die Ergebnisse unterstreichen die kürzlich vom Fraunhofer ISI geäußerte Behauptung, Deutschland könne auf die Nutzung der Kernkraft verzichten.(pte)