Für die Spitzenkandidatin der KPÖ-Linke Liste, Waltraud Stiefsohn, ist das Thema "Wahlrecht für in Wien lebende AusländerInnen" zentrales Anliegen des Wahlkampfes: "Mit meinem Verständnis von Demokratie ist es unvereinbar, dass jeder sechste Mensch, der in Wien lebt, aufgrund der "falschen" Staatsbürgerschaft vom Wahlrecht ausgeschlossen ist". Ebenso fordert sie den gleichberechtigten Zugang von MigrantInnen zu Gemeindewohnungen. Denn: "Obwohl Menschenrechte angeblich unteilbar sind, haben sie in Österreich noch immer eingeschränkte Gültigkeit". Und "wer die Teilung der Gesellschaft in einheimische und ImmigrantInnen akzeptiert ... der macht sich des Rassismus mitschuldig". Schon immer sozial engagiert Vor ihrer politischen Laufbahn war die 42jährige gebürtige Niederösterreicherin als Sozialarbeiterin tätig. Sie unterstützte den Aufbau von "Streetwork" und arbeitete als Bewährungshelferin mit vorbestraften Mädchen. Erste politische Engagements galten der Solidaritätsarbeit für Lateinamerika. Ihre Erfahrungen in der Bündnispolitik sowie in der Österreichischen Friedensbewegung führten sie 1983 zur KPÖ. Seit 1987 ist Stiefsohn in der KPÖ beschäftigt: zuerst in der Wiener Kommunalpolitik als Bezirkssekretärin in Favoriten und seit 1991 als Vorsitzende der KPÖ-Wien. 1994 wurde sie zur stellvertretenden Bundesvorsitzenden gewählt. Privat gelten ihre Leidenschaften dem Tarockieren, Backgammon und dem Gesang. Als liebsten Ort gab sie Griechenland an. Stiefsohn im Zitat
  • als Augenzeugung der Opernball-Demo: "Ich war direkt vor Ort ... als Polizeieinheiten - ohne ersichtlichen Grund - im Laufschritt in die Demonstration stürmten, auf Menschen einprügelten und so verwirrung und Panik unter den friedlichen DemonstrantInnen auslösten." (23.2.2001)

  • zur geplanten Erleichterung von Delogierungen: "Akte des terroristischen Neoliberalismus müssen mit allen zur verfügung stehenden Mitteln bekämpft werden." (9.2.2001)

  • Kritik an SPÖ und Grünen: "Warum wurde die Gratisfahrt auf den Wiener Linien für Obdach- und Arbeitslose, SozialhilfeempfängerInnen und Auszubildende nicht realisiert?" (6.2.2001)
(dabu)