Wien - Die Initiativen für Frauen in Niederösterreich werden ausgeweitet. Das Arbeitsmarktservice (AMS) will laut Landesgeschäftsführer Werner Homrighausen auf Qualifizierung als Karrieresprungbrett setzen und wird in diesem Jahr vier Informationsnachmittage für Wiedereinsteigerinnen veranstalten. LHStv. Liese Prokop (V) betonte in einem Pressegespräch am Frauentag, dass die Kinderbetreuung ein Mittelpunkt der Frauenpolitik des Landes bleibe. Als neue Beratungsstruktur wird auf die "NÖ Frauenlobby" gesetzt. Service-Infrastruktur wird ausgebaut Mit vermittlungsunterstützenden Maßnahmen sind laut Homrighausen in diesem Jahr u.a. folgende Aktivitäten vorgesehen: Etwa 700 langzeitarbeitslose und fast 5.000 ältere Frauen (ab 45) sollen wieder in Beschäftigung kommen, 1.200 weitere an geförderten Qualifizierungsmaßnahmen teilnehmen und entsprechende Stellen antreten. Weiters wird es in diesem Jahr in allen AMS-Geschäftsstellen in Niederösterreich vier Info-Nachmittage für Wiedereinsteigerinnen geben (15. März, 7. Juni, 20. September, 4. November). Vom 12. bis 15. März steht außerdem die Telefon-Hotline 0810810040 (jeweils 9.00 bis 16.00 Uhr) mit entsprechenden Tipps zur Verfügung. Für "klassische" Aus- und Weiterbildung werden 2.000 Kursplätze, für persönlichkeitsbildende Maßnahmen 560 zur Verfügung gestellt. 25 Prozent mehr Geld für Ausbildung Prokop wies darauf hin, dass die Frauenpolitik des Landes auf vier Beinen stehe: Kinderbetreuung für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, spezifische Beschäftigungs- und Ausbildungsprojekte, flächendeckende Frauenberatungsstellen sowie - "einmalig in Österreich" - die NÖ Frauenlobby in St. Pölten. In der Kinderbetreuung würden seit Jahren die Ausgaben erhöht, so auch 2001. Einige Beispiele: plus acht Prozent auf 1,4 Mrd. S für Bau und Betrieb von Kindergärten, plus 50 Prozent auf 135 Mill. S für Tagesmütter, Kindergruppen und "Flying Nannies". Ebenfalls mehr Geld (fünf Mill. S, ein Plus von 25 Prozent) gebe es für Ausbildungs- und Beschäftigungsmaßnahmen von Frauen. Fest stehe, so Prokop, dass sich in Niederösterreich die Situation von Frauen am Arbeitsmarkt kontinuierlich bessere. Die Arbeitslosenquote sei 2000 um 0,9 Prozentpunkte auf 5,9 Prozent zurück gegangen, dazu seien 223.000 oder 1,8 Prozent mehr als 1999 unselbstständig beschäftigt gewesen - so viele wie noch nie in der Zweiten Republik. Vorstoss im Gender Mainstreaming Die vom Frauenreferat mit betreute, jedoch selbstständige "NÖ Frauenlobby" soll den Gedanken von Gender Mainstreaming ins Bewusstsein der Gesellschaft und insbesondere der Wirtschaft bringen. Sie soll nicht nur Maßnahmen zur Verbesserung bei der Entlohnung von Frauen setzen, sondern u.a. dafür sorgen, dass bei neuen Betriebsansiedlungen auch frauenspezifische Interessen berücksichtigt und überbetriebliche Kinderbetreuungen mit eingeplant werden. (APA)