Wien - Heftige Kritik an der Kindergeldregelung der Regierung kommt weiter von der SPÖ. Bundesgeschäftsführerin Andrea Kuntzl sah am Donnerstag die Koalition weiter im Chaos, für Familiensprecherin Ilse Mertel ist die Finanzierung schon wenige Stunden nach der Verkündung zusammen gebrochen. Das Kindergeld, bei dem alle wesentlichen Fragen ungeklärt seien, füge sich nahtlos in die jüngste Pleitenserie dieser Regierung ein und werde damit zu einem weiteren Beleg für die Unprofessionalität und Zerstrittenheit der Koalition. "Die Regierung dilettiert und Bundeskanzler Schüssel schaut zu", kritisierte Kuntzl. "Ein Hühnerstall ist im Vergleich zu dieser Regierung eine zielorientierte, disziplinierte Organisation. Außerdem gackern Hühner erst, nachdem sie ein Ei gelegt haben - und nicht vorher", meinte die SPÖ-Bundesgeschäftsführerin. Für Mertel haben sich die Warnungen der SPÖ, dass das "Wahlzuckerl" Kinderscheck ungedeckt sei, als richtig herausgestellt. Man könne nun gespannt sein, wie das 16 Milliarden Schilling teure Paket zu finanzieren sein werde, wenn im FLAF für 2002 voraussichtlich nur 13,7 Mrd. S an Überschüssen vorhanden sein werden. Darüber hinaus sei auch eine Erhöhung der Familienbeihilfe angekündigt worden, die es auch noch zu finanzieren gelte. "Ob die anderen bestehenden wichtigen familienpolitischen Leistungen, wie Schulbuch-Aktion, SchülerInnen- und Lehrlingsfreifahrten, überhaupt noch aufrechterhalten werden können, steht in den Sternen", meinte Mertel. (APA)