Freiberg - Die vor wenigen Tagen von einer internationalen Expedition entdeckten Kupfervererzungen auf dem antarktischen Meeresboden könnten auch wichtige Schlüsse für Lagerstätten an Land ermöglichen, sagte Expeditionsleiter Professor Peter Herzig von der TU Bergakademie Freiberg (Sachsen) am Sonntag. Der Experte für Lagerstättenkunde ist seit Anfang März mit Wissenschaftern aus Freiberg, Kiel, den USA und Kanada mit dem deutschen Forschungsschiff "Sonne" südlich des 60. Breitengrades im Einsatz, um den bisher kaum erforschten Meeresboden in diesem Gebiet zu erkunden. "Die Arbeiten hier in der Antarktis sollen uns erlauben, die Bildung von bestimmten Erzlagerstätten auf den Kontinenten und die geologische Entwicklung der Antarktis besser zu verstehen", erklärte der Forscher. Keinesfalls sei die Erkundung und Ausbeutung von Rohstoffvorkommen Ziel der vom Bundesforschungsministerium finanzierten Expedition - das verbiete ausdrücklich der internationale Antarktisvertrag. Die jetzt aus 2.000 Meter Meerestiefe geborgenen Kupferproben seien eine Überraschung für die Wissenschafter, denn derartiges Material sei bisher vom Meeresboden nicht bekannt gewesen, sagte Herzig. Trotz schwieriger Witterungsbedingungen - mehrfach mussten die Arbeiten wegen zu hohen Seegangs und Windstärken 10 bis 11 unterbrochen werden - haben die Forscher an Bord der "Sonne" per Video- und Fotokamera umfangreiche Profile vom antarktischen Meeresboden anfertigen können. Erste Auswertungen finden bereits an Bord statt, wo die Forscher in Schichten rund um die Uhr arbeiten.(APA/dpa)